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Ausflugstipp Costa Verde Sardinien: Wilde Küste und einsame Dünen

Die Costa Verde, ein noch nahezu unbekannter Landstrich an der Westküste Sardiniens, besticht durch seine Wildheit und Abgeschiedenheit: grüne, dichte mediterrane Macchia, lange Sandstrände, kleine, versteckte Buchten mit kristallklarem Wasser, schroffe Küsten und ausgedehnte Dünen, die zu den größten Europas gehören. Aufgelassene Minen und verlassene Bergwerkssiedlungen erhöhen den Reiz dieser Landschaft.

Entdecken Sie bizarre Felsen, weitläufige Dünen und goldgebe Sandstrände

Die Costa Verde, die „Grüne Küste“ ist nicht einfach zu erreichen und wohl deshalb auch noch ein Geheimtipp: Vom nördlichen Teil der SS 126, die von Guspini über Arbus nach Carbonia führt, zweigen zahlreiche kleine Straßen ab, die teilweise unbefestigt und kurvenreich sind und durch eine einzigartige Landschaft führen. Im Süden der Costa Verde sind es die bizarren Felsformationen des Capo Pecora und der feine Sandstrand von Scivu, die einen Besuch lohnen.

Weiter nördlich liegt Piscinas mit seinen weitläufigen und bis zu 50 m hohen Sanddünen, die zu den höchsten Europas gehören und bis zu 2 km in das Hinterland reichen. Hier bläst häufig ein starker Mistral-Wind, den die Sarden Maestrale nennen und der mit seinen starken Böen diese beeindruckende Landschaft immer wieder aufs Neue formt. Dieses Naturschutzgebiet wurde von der UNESCO als schätzenswert für die Menschheit eingestuft, denn hier leben zahlreiche, vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten, wie z. B. der Königsadler, die Meeresschildkröte und der sardische Hirsch.

Weiter im Norden liegen kleine und oft malerisch gelegene Orte wie Portu Maga, Gutturu‘ e Flumini und Funtanazza, einst eine Sommersiedlung fr die Kinder der Minenarbeiter und jetzt verlassen. Bei Torre die Corsari und Pistis lädt ein langer Sandstrand zum Baden und imposante Sanddünen zum Wandern ein.

Verlassene Bergwerke und Siedlungen erwachen aus ihrem Dornröschenschlaf

Im Gebiet der Costa Verde wurde lange Zeit aktiv Bergbau betrieben, allerdings wurden in den 1960 und 1970er Jahren die Minen geschlossen. In der Nähe von Scivu und Piscinas liegt das Villaggio Minerario di Ingurtosu, eine verlassene Bergwerkssiedlung. Unweit davon liegen die Blei- und Zinkminen Montevecchio und Piccalinna, die besucht werden können.

Einige der verlassenen und verwahrlosten Bergwerke und Siedlungen werden heute liebevoll renoviert und als Museen im Projekt „Parco Geominerario“ für Besucher zugänglich gemacht. Oft sind es ehemalige Minenarbeiter, die fachkundig durch „ihre“ Minen führen und durch ihre Erinnerungen eine oft unbekannte Seite Sardiniens wieder aufleben lassen.

Ausflugstipps Costa Verde: Höhlen, Nuraghen und römische Tempel

Aber auch Höhlen-Interessierte kommen auf ihre Kosten, denn sie können in der Nähe von Fluminimaggiore die Tropfsteinhöhle Su Mannau besuchen. Wer mehr über die Geschichte Sardiniens erfahren möchte, kann den römisch-punischen Tempio di Antas aus dem 2. Jh. V. Chr. in der Nähe von Fluminimaggiore oder einige der zahlreichen Überreste der frühgeschichtlichen Nuraghen-Kultur nordöstlich von Arbus besuchen.

Redaktion: SardiniaNatour, September 2007
Foto: Elena Fenu