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Faszinierende Urlaubsziele: Diese 7 Inseln Sardiniens erwarten Sie

la maddalena kueste meer

Denkt man an Sardinien, so fällt einem natürlich sofort die wunderschöne Ferieninsel ein, die immerhin nach Sizilien die zweitgrößte im Mittelmeer ist. Weniger bekannt ist, das Sardinien von zahlreichen kleineren und ebenso schönen Inseln und Inselchen umgeben ist. Zu den größeren Tochterinseln zählen Sant’Antioco und San Pietro im Südwesten, Asinara im Nordwesten und La Maddalena im Nordosten. Allein das abwechslungsreiche Archipel La Maddalena hat 7 Hauptinseln und viele kleinere Nebeninseln.

Jede dieser sardischen Insel hat seine Besonderheit und ist ein Schatz an biologischer Vielfalt und atemberaubender Naturszenarien. Am Besten entdeckt man diese Orte zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Boot, also mit einem langsamen Rhythmus, um die zeitlose Schönheit in aller Ruhe bewundern zu können.

Wir möchten Ihnen 7 der sardischen Insel detaillierter vorstellen, einige größer und bewohnt, andere kleiner und vollkommen der Natur überlassen. Sie können diese Inseln zum Beispiel in einem Tagesausflug erkunden oder auf den größeren und bewohnten Ihren nächsten Urlaub verbringen.

Unsere Reise beginnt im Südwesten auf der Insel Sant’Antioco.

Die Insel Sant’Antioco, die größte aller sardischen

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Sant’Antioco am südwestlichen Zipfel Sardiniens ist mit knapp 110 Quadratkilomtern die größte der sardischen und die viertgrößte italienische Insel und über eine etwa 5 km lange und befahrbare Landenge mit der Mutterinsel verbunden. Die Insel hat gut 14.000 Einwohner und die beiden Hauptorte sind Sant’Antioco an der Ostküste und Calasetta im Norden. Von Calasetta aus setzten ganzjährig Fähren zur Nachbarinsel San Pietro über.

Die Insel war aufgrund seiner strategischen Position für die Phönizier, Karthager und Römer ein wichtiger Hafen und Umschlagsplatz für Silber und Blei und verdankt ihren Namen dem hl. Antiocus, der hier lebte und starb.

Die Insel Sant’Antioco ist vor allem bekannt für seine schönen Buchten, beispielsweise die fjord-ähnliche Cala Lunga mit ihren wunderschönen Wassertiefen, Porto Sciusciau, Porto della Signora, die Sandstrände Spiaggia Grande und Salina und Cala Sapone, die zahlreiche Tauch- und Bademöglichkeiten bieten. Spektakulär ist die Steilküste bei Capo Sperone im Süden der Insel.

Sant’Antioco bietet aber nicht nur eine faszinierende und noch unberührte Natur, sondern auch Überreste von Nuraghen, die für Sardinien so charakteristischen und aus großen Steinblöcken errichteten Turmbauten: zu nennen sind hier die Nuraghe Grutti Acqua und Sega de Marteddu und die Grabstätte Giganti Su Nidu e Su Crobu. In einer Villa oberhalb des Städtchens Sant’Antioco gibt es ein Museum, in dem Fundstücke aus den lokalen archäologischen Ausgrabungsstätten ausgestellt sind.

Zusammen mit der Nachbarsinsel San Pietro und anderen kleineren und unbewohnten Inselchen bildet Sant’Antioco die Inselgruppe das Sulcis Archipel.

Die Insel San Pietro, Ligurien lässt grüßen

san pietro carloforte

Die knapp 55 Quadtratkilomter große Insel San Pietro liegt an der Südwestküste, ca. 7 km von der Mutterinsel Sardinien entfernt, und ist mit der Fähre von Calasetta auf Sant’Antioco oder Portovesme auf der Mutterinsel Sardinien in 30 Minuten aus ganzjährig erreichbar. Besonders in den Sommermonaten, vor allem wenn man mit dem eigenen PKW anreist, empfehlen wir eine Reservierung.

Obwohl San Pietro zu den größeren Insel Sardiniens gehört, hat es nur ein bewohntes Zentrum, das hübsche und pittoreske Städtchen Carloforte, das direkt am Meer liegt und gut 6.000 Einwohner zählt.

Die Insel San Pietro wurde 1736 von ligurisch-stämmigen Fischern besiedelt, die im 16. Jh. von Piraten aus ihrer Heimat auf die tunesische Insel Tabarka verschleppt wurden und später von dort vertrieben wurden. Carlo Emanuele III, der König von Sardinien, bot den Fischern San Pietro als neue Heimat an. Der arabisch-ligurische Einfluss findet vor allem in den Speisen der Carlofortiner wieder: neben Gerichten, die mit köstlichem ligurischem Pesto verfeinert werden, gibt es auch eine Vielzahl von Couscous-Varianten und natürlich den berühmten, roten Thunfisch.

Carlofote bietet ein reichhaltiges kulturelles Erbe und das Tabarchino, eine Variante des ligurischen Dialekts, wird heute noch von den Bewohnern gesprochen.

Wir empfehlen einen Spaziergang durch die schmalen Gassen des lebhaften Ortes mit seinen farbenfrohen Gebäuden, vielleicht auch ein nettes Mittagessen in einem der optimalen Restaurants oder einen Capuccino in einem der Cafes an der Hafenpromenade, um Pesto, Couscous und Thunfisch in seiner perfekten Symbiose zu genießen.

Mit dem Auto können Sie die Insel in einem Tag umfahren, und dabei die schönen und abwechslungsreichen Strände (vom feinen Sandstrand bis hin zu schroffen Klippen) und die unberührte Natur entdecken. Besser ist es natürlich, mehr Zeit zu haben und vielleicht mit dem Fahrrad, besser noch mit dem E-Bike, loszufahren.

Zu den beliebtesten Stränden auf San Pietro zählen sicher im Norden La Bobba mit seinen umgebenden Klippen und im Süden die feinsandige La Caletta und der Strand von Giunco. Mit Kindern empfehlen wir die Spiaggia Girin, die sich durch kristallklares Wasser und einen flachen Meeresboden auszeichnet. Und für Entdecker der Unterwasserwelt gibt es die Cala Vinagra, eine windgeschützte Bucht, die durch einen felsigen Boden mit wenig Sand gekennzeichnet ist.

Sehenswert ist sicher auch die Bucht Le Colonne: bis 2010 erhoben sich hier aus dem Meer zwei 16 m hohe imposante Felssäulen, von denen eine allerdings in 2013 durch einen starken Sturm zerstört wurde und heute nur noch die Basis aus dem Wasser aufragt. Ganz in der Nähe befindet sich noch die Badebucht Cala Fico, die sicher auch einen Besuch wert ist.

Eine kleine Kuriosität: Am Kap Capo Sandalo kann übrigens der am westlichsten liegende Leuchturm Italiens bewundert werden.

Die Insel Asinara, unberührte Natur und seltene weiße Esel

asinara sardinien esel

Cala Sabina, Isola Asinara

Die nördlich von Stintino im Nordwesten liegende, unbewohnte Insel Asinara ist mit einer Fläche von rund 52 Quadratkilometern nach Sant’Antioco und San Pietro die drittgrößte Sardiniens und immerhin die siebtgrößte Italiens.

Ursprünglich eine Strafkolonie und ein Lazarett und dann bis 1999 ein Hochsicherheitsgefängnis, unter anderem für verurteilte Mafia-Bosse wie Toto Riina, war die Insel lange Zeit unbesiedelt, so dass sich die Natur ohne den Eingriff des Menschen in ihrem Ursprung bewahren konnte.

Die Insel beherbergt immerhin gut 680 Pflanzenarten, 80 Wirbeltierarten, darunter Mufflone, Wildschwein, Pferde und die streng geschützten, niedlichen weißen Esel, und eine Vielzahl von Vogelarten.

Die Küste des Parco Nazionale Asinara besteht im Westen aus hohen Schieferklippen und im Osten aus weiten Buchten und Granitfelsen. Aus naturalistischer Sicht zeichnet sich die Insel durch typische mediterrane Vegetation und wunderschöne Strände, wie zum Beispiel die Cala d’Arena, aus. Andere sehenswerte Strände sind Cala Sabina und Cala Sant’Andrea.

Und wer gerne taucht, der sollte sich nicht die Bucht von Cala Reale entgehen lassen, in dessen Nähe sich die Überreste eines antiken römischen Schiffes befinden. In dieser Bucht befindet sich auch eine Klinik für Meeresschildkröten, die nach ihrer Heilung wieder in die Wildnis entlassen werden.

Wer sich länger im Nationalpark Asinara aufhalten möchte, der kann im Hostel in der Cala D’Oliva im Norden der Insel übernachten. Die Insel selbst kann man mit geführten Bootstouren, in Wanderungen, mit dem Fahrrad und E-Bike oder auch im Jeep erkunden.

Die Inselgruppe La Maddalena

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Die Inselgruppe La Maddalena ist ein im Nordosten Sardiniens zwischen Sardinien und Korsika liegendes Archipel mit 7 größeren Insel (La Maddalena, Caprera, Santo Stefano, Spargi, Budelli, Santa Maria und Razzoli) und zahlreichen kleineren und unbewohnten Inselchen.

Die gleichnamige und auf der Hauptinsel La Maddalena liegende Gemeinde La Maddalena hat etwas mehr als 11.000 Einwohner, bietet ein lebhaftes Zentrum und einen Yachthafen. Man erreicht die Hauptinsel mit der Fähre ganzjährig von Palau aus.

Die Insel Caprera, auf der der italienische Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi seine letzten Jahre verbrachte, ist über eine befahrbaren Damm auch mit dem Auto erreichbar, alle anderen Inseln nur mit dem Boot.

Wenn Sie mit dem Auto auf der Insel landen, empfehlen wir Ihnen, die Panoramastraße zu nehmen, die rund um La Maddalena verläuft: schöne Aussichtspunkte und tolle Strände erwarten Sie.

La Maddalena ist sicher ein attraktives Urlaubsziel auf Sardinien, es gibt zahlreiche Hotels, Residenzen, Ferienhäuser und B&B, die zum großen Teil in Meer- und Strandnähe liegen. Zwischen Tauchen, Bootsfahrten und Ausflügen wird es Ihnen bestimmt nicht langweilig.

Zu unseren Favoriten zählen auf La Maddalena der Strand von Tegge und auf Caprera die berühmten Strände Cala Coticcio und Cala Napoletana, die wirklich von außergewöhnlicher Schönheit sind.

Um das Archipel zu erkunden empfehlen wir eine Bootstour zwischen den Inseln Budelli, deren einzigartiger rosa-farbener Strand nur von der Ferne bewundert werden kann, Santa Maria, Spargi und Razzoli.

Das „Königreich“ von Tavolara (und Molara)

insel tavolara sardinein

Tavolara

Von Porto San Paolo aus, südlich von Olbia gelegen, erreicht man mit dem Boot in wenigen Minuten die nahe an Sardinien liegende, gut 6 Quadratkilometer große Insel Tavolara mit steil abfallenden Klippen und einer flachen Landzunge im Westen. Auf der Insel gibt es besonders in den Sommermonaten Restaurants, Bars und Ausflugszentren, die geführte Touren anbieten, um die faszinerende Landschaft und die schönen Strände zu erkundigen: feiner weißer Sand und ein kristallklares Meer mit einem beindruckenden Farbspektrum an Blau- und Türkistönen.

Wenn Sie Tavolara besuchen, dann vergessen Sie nicht die kleinere Zwillingsinsel Molara mit ihrem spektakulären Dinosaurierfelsen und die Lagunen in östlicher Richtung.

Und, hier sind wir wieder bei den Kuriositäten angelangt: es gab auf der Insel tatsächlich einen König! Der Legende nach besuchte der König Carlo Alberto von Sardinien 1836 die Insel und schenkte dem einzigen Einwohner aus einer Laune heraus die Insel: das Königreich Tavolara, dessen Unabhängigkeit immerhin bis 1962 dauerte, war geboren. Angeblich war Königin Victoria von England von diesem Königreich so fasziniert, dass sie eine Expedition sandte um dessen Existenz zu kontrollieren und zu dokumentieren.

Die Inseln Serpentara und dei Cavoli mit Blick auf Villasimius

leuchtturm villasimius

Wenn Sie sich entscheiden, Ihren Urlaub in Südsardinien zu verbringen, dann ist Villasimius sicher eines der beliebtesten Ziele: schöne lange und mit feinem Sand bedeckte Strände und Badebuchten sind hier von charkateristischen und von Wind und Wetter geformten Granitsteinen und Klippen umgeben.

Erwähnenswert sind sicher die Strände Porto Giunco, Porto Sa Ruxi, Campus, Campulongu, Simius und Traias und auch der Lagunensee Notteri, ein wichtiger Lebensraum für die rosa-farbenen Flamingos.

Wenn Sie mehr sehen möchten, dann sollten Sie mit dem Boot die unbewohnte und ca. 400 qm große Insel Serpentara besuchen, die ihren Namen der länglichen und gewundenen, also schlangenähnlichen Form verdankt. Aber keine Angst: auf Sardinien und auch auf dieser Insel gibt es keine giftigen Schlangen!

Mit viel Glück kann man während des Ausfluges hier vorbeischwimmende Delfine beobachten. Der einfachste Zugang zur Insel ist die Caletta d’Approdo im Norden, während der höchste Punkt (54 m) derjenige ist, auf dem der Wachturm von San Luigi steht, der während der spanischen Herrschaft erbaut wurde und von dem aus Sie eine atemberaubende Aussicht genießen können.

Nur 500 m vom Capo Cabonara bei Villasimius entfernt, liegt das unbewohnte Inselchen Isola dei Cavoli. Diese nur 250 qm große Insel ist ein echtes Naturjuwel, an dessen Küsten sich kleine Buchten aus weißem Sand befinden, in denen Sie sich sonnen oder ein Bad im Meer nehmen können. Auf dem höchsten Punkt steht der Leuchtturm dei Cavoli.

Vor der Insel wurde eine Madonna-Statue, ein Werk des sardischen Bildhauers Pinuccio Sciola, im Meer versenkt: jedes Jahr Ende Juli findet hier eine faszinierende Meeresprozession, bei der die Jungfrau des Meeres und Beschützerin der Seeleute mit Blumenkräzen und Gebeten geehrt wird.

Die Inseln Serpentara und dei Cavoli gehören zum Meeresschutzgebiet Capo Carbonara, und das Angeln und Tauchen hier ist nur in bestimmtem Maß erlaubt. Das Schutzgebiet zeichnet sich am Meeresgrund durch eine große Artenvielfalt aus, man kann hier Barrakudas, große Zackenbarsche, Hummer und vieles mehr entdecken.