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Die 18 schönsten Museen auf Sardinien

Dass die Strände Sardiniens zu den schönsten Italiens, wenn nicht der Welt gehören, ist bekannt. Weniger bekannt sind aber vielleicht die Geschichte, die Traditionen und die Kultur, die diese Insel schon immer begleitet haben und deren Einflüße auch heute noch zu beobachten sind. Wenn Sie also einen Urlaub planen und vielleicht Lust auf mehr haben, dann stellen wir Ihnen im Folgenden einige der schönsten Museen auf Sardinien vor, die man das ganze Jahr über besuchen kann. Sollen wir beginnen?

ARCHÄOLOGIE & GESCHICHTE

Archäologisches Museum in Cagliari

Die Stadt der hoch aufragenden Mauern mit ihrem imposanten Elefantenturm bietet eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten und Museen. Wir empfehlen Ihnen den Besuch des Archäologischen Museums im historischen Castello-Viertel Cagliaris, dass sich den terrassen förmig angelegten Museumsbereich Cittadella dei Musei noch mit anderen Ausstellungsräumen (Siamesischen Kunst, Pinakothek und Wachsfiguren) teilt. Im Museum selbst können Sie die 7.000 Jahre alte Geschichte der Insel entdecken: von der Vorgeschichte über die punischen und römischen Epochen bis hin zu den Werken des frühen Mittelalters.

Zu den bedeutendsten Stücken gehören die berühmten sardischen Bronzestatuen, darunter auch solche, die Stammeshäuptlinge darstellen, und die verzierte und polierte Keramik aus Ozieri. Seit 2014 beherbergt das Museum auch einige der beeindruckenden Giganten-Skulpturen von Mont’e Prama (weitere dieser Statuen sind in Cabras im dortigen Museum zu besichtigen).

Tipp: Von den oberen Terassen des Komplexes hat man einen schönen Blick über die Stadt.

Museo archeologico di Cagliari / Cittadella die Musei
Piazza Arsenale 1, 09124 Cagliari (CA)
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 8:30 – 19:30, Dienstags geschlossen

fundstücke im archäologisches museum in cagliari

Städtisches Museum Giovanni Marongiu in Cabras

Von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter zeigt Ihnen dieses kleine, aber feine Museum die abwechslungsreiche Geschichte Sardiniens anhand der archäologischer Funde rund um Cabras und der Sinis-Halbinsel mit seiner antiken Stadt Tharros. Sie finden hier unter anderem Fundstücke aus der Siedlung Cuccuru is Arrius (vom Ufer der Lagune bei Cabras), Überreste eines antiken römischen Schiffswracks aus dem 1. Jh. v. Chr. und die imposanten Giganten-Statuen von Mont’e Prama. Die letzt genannten Schätze wurden in den 1970er Jahren einige Kilometer von Cabras entfernt ausgegraben. Heute sind in dem Museum sechs männliche Statuen ausgestellt, die bei den Ausgrabungen gefunden wurden. Weitere dieser Statuen können im bereits eingangs erwähnten Archäologischen Museum in Cagliari bewundert werden.

Museo Civico Giovanni Marongiu
Via Tharros, 09072 Cabras OR

giganten statuen mont e prama im museum in cabras

Archäologisches Museum bei Dorgali

Wie kann man an einem einzigen Tag 3.000 Jahre Geschichte aus nächster Nähe sehen? Indem man das Archäologischen Museum in Dorgali besucht. Die Ausstellung ist in drei chronologisch geordnete Säle unterteilt, in denen Sie Artefakte vom Neolithikum bis zum Mittelalter besichtigen können: diese stammen unter anderem aus den Ausgrabungen der Domus de Janas von Marras, der Mönchsgrotte, dem Nuraghendorf Serra Orrios, dem Grab der GigantenS’Ena e Thomes, der Nuraghe Arvu, der Höhle von Ispinigoli und der Siedlung von Tiscali. Sie haben die Möglichkeit, an Workshops und thematischen Veranstaltungen teilzunehmen, die auch für Kinder gedacht sind.

Tipp: Wenn Sie das Museum besuchen möchten, dann sollten Sie unbedingt auch beim Nuraghendorf Serra Orrios in der Nähe einen Stop einplanen: in einer sehr atmosphärischen Umgebung geben die Überreste dieser antiken Siedlung einen guten Eindruck zur Frühgeschichte Sardiniens.

Musei Archeologico Dorgali
Via Lamarmora s.n.c | 08022 Dorgali (NU)

Antiquarium Arborense in Oristano

Oristano an der Westküste birgt viel Geschichte und schöne Orte, die man besuchen kann. Dazu gehört das Antiquarium Arborense, ein archäologisches Museum, das nicht weniger als 10.000 archäologische Fundstücke beherbergt, die man sich nicht entgehen lassen sollte, unter anderem aus der Stadt Tharros.

Tipp: Von hier aus ist es nicht weit zur Sinis-Halbinsel, um die antike Stadt Tharros, die direkt am Meer liegt, mit eigenen Augen zu sehen.

Antiquarium Arborense
Piazza Corrias, 09170 Oristano

Museum in Oristano

Casa Zappata bei Barumini

Bei Barumini liegt die einzigartige Nuraghe Su Nuraxi, die auch zum Unesco-Weltkulturerbe zählt und eine DER Sehenswürdigkeiten Sardiniens ist. Ganz in der Nähe liegt das Casa Zapata, eine herrschaftliche Villa, die heute als Museum dient. Bei Bauarbeiten im Jahr 1990 entdeckte man nämlich zufällig, dass die Villa direkt auf einer Nuraghe errichtet worden war. Heute kann man bei einem Rundgang über Stege und verglaste Böden die besondere Geschichte von Barumini und seine nuraghische Kultur Schicht für Schicht bewundern. Gleichzeitig wird im Museum aber auch die Geschichte der spanischen Herrschaft in Sardinien am Beispiel der aragonesischen Adelsfamilie der Zapata erzählt.

Casa Zapata
Piazza Papa Giovanni XXIII, 09021 Barumini SU

Casa Zapata bei Barumini sardinien

Ethnografisches Museum in Nuoro

In Nuoro empfehlen wir den Besuch des Sardischen Ethnografischen Museums, dem Museo del Costume. Feinste Arbeiten aus vergangenen Zeiten zeigen eine oft vergessene Realität, denn die Geschichte findet sich nicht nur zwischen den Seiten eines Buches oder an den Wänden der städtischen Denkmäler, sie ist auch immer in den traditionellen Kostümen, im Handwerk und Kunsthandwerk präsent. Das Museum der sardischen Volkstraditionen verfügt auch über einen Saal mit Auditorium, der für Konzerte, temporäre Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann.

Museo del costume
Via Antonio Mereu, 56, 08100 Nuoro NU,
Geöffnet von Dienstag bis Sonntag, Montags geschlossen

KUNST

MAN, Museum für moderne Kunst in Nuoro

Wenn Sie in Nuoro sind, dürfen Sie auch das Museum für moderne Kunst nicht verpassen, denn diese Stadt erzählt nicht nur von der Vergangenheit, sondern auch von der Moderne. Im MAN finden ständig Ausstellungen moderner Kunst von nationalem und internationalem Rang statt. Das Museum wurde 1999 in einem historischen Palazzo aus dem 19. Jh. mit einer Ausstellungsfläche von rund 600 qm eröffnet. Während im 1. und 2. Stock die Gemälde bzw. Grafiken zahlreicher sardischer Künstler, wie beispielsweise Mario Manca, bewundert werden können, werden im Erdgeschoß temporäre Ausstellungen organisiert. Abern nicht nur im MAN, sondern auch in der Umgebung finden innovative Aktivitäten statt, wie z. B. Wanderausstellungen zur Förderung von Kreativität und Experimentierfreude.

Museum MAN
Via Satta 1
Geöffnet von Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 20.30 Uhr

Copyright MAN Nuoro; Toni grigi – Giovanni Ciusa Romagna – 1938

Pinuccio Sciola Museum bei San Sperate

In San Sperate empfehlen wir Ihnen den Besuch eines Museums, dass dem Bildhauer Pinuccio Sciola gewidmet ist. Dieser förderte in seinem Geburtsort die Wandmalereien, die dort heute zahlreiche Gebäude zieren. Bekannt ist Sciola allerdings auch für seine sogenannten Pietre Sonore (zu dt. Klangsteine) Diese können im Freilichtmuseum Garten der klingenden Steine (it. Giardino Sonoro) auf mechanischem Wege durch Anschlag oder Reibung in Schwingung versetzt werden und so faszinierende Klänge erzeugen. Eine wirklich einzigartige Erfahrung für Groß und Klein.

Pinuccio Sciola Museum
Via E. Marongiu, 21, 09026 San Sperate CA

sciola giardino sonoro sardegna

Nivola Museum in Orani

Im Herzen Sardiniens im Ort Orani befindet sich ein Museum, in dem zahlreiche Werke von Costantino Nivola, einem der größten sardischen Künstler des 20. Jh.s, ausgestellt sind. Nivola konzentrierte sich besonders auf die „Synthese der Künste“, dabei besonders auf die Integration von bildender Kunst und Architektur. Das Museo Nivola beherbergt eine ständige Sammlung von über 200 Skulpturen, Gemälden und Zeichnungen und organisiert temporäre Ausstellungen, die hauptsächlich auf dem Verhältnis zwischen Kunst, Architektur und Landschaft basieren.

Museo Nivola
Via Gonare, 2, 08026 Orani NU

Copyright: https://www.museonivola.it/

Städtisches Museum in Sinnai

Nicht weit von Cagliari entfernt befindet sich im Ort Sinnai das MUA, das Museo e Archivio di Sinnai. Hier werden Werke von sardischen Künstlern des 20. Jh. ausgestellt, die sich in verschiedenen Techniken und Medien ausdrücken: Malerei, Zeichnung und Gravur. Das Museum bietet aber auch einen “Raum” für alle, mit der Idee, Kunst zu erfahren und zu teilen. Dieser kulturelle Ort ist auch für sein bedeutendes historisches Archiv bekannt.

MUA Museo e Archivio
Via Colletta 20, Sinnai

Nationale Pinakothek von Sassari

Im historischen Zentrum der Stadt Sassari befindet sich dieses 2001 eröffnete Museum. Das Gebäude geht auf die Jesuiten zurück, die 1559 in Sassari ankamen und wichtige kulturelle Veränderungen in der Stadt bewirkten. Heute beherbergt die Pinacoteca, die vollständig restauriert wurde, Werke aus dem Mittelalter bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Die Pinacoteca bietet die größte Gemäldeausstellung der Insel!

Pinacoteca nazionale di Sassari
Piazza Santa Caterina, 4, 07100 Sassari SS

Textilmuseum MURATS in Samugheo

Im Zentrum Sardiniens erwartet Sie im Ort Samugheo das Museum für sardische Textilkunst MURATS (ital. Museo Unico Regionale Arte Tessile Sarda ). An diesem Ort wird eine jahrhundertelange Geschichte erzählt, nämlich das historische Textilgedächtnis der Insel. Zu den wichtigsten Werken gehören die Affacciadas: kleine, fein gearbeitete Stoffstreifen, die bei der Fronleichnamsprozession gezeigt wurden. Sehr interessant sind auch die ständigen Wechselausstellungen, die die Geschichte der sardischen Textilkunst aus vielen verschiedenen und ungewöhnlichen Blickwinkeln erzählen.

MURATS Museo
Via Bologna, 09086 Samugheo OR
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, Montag geschlossen

typisch sardische textilien

DIVERSES

Museum der mediterranen Masken in Mamoiada

Der Karneval auf Sardinien ist anders, und eine wichtige Rolle spielen dabei die verschiedensten Masken. Mamoiada, ein Dorf in der wilden Barbagia im Herzen der Insel, das für seinen mystischen Karneval der Mamuthones und Issohadores bekannt ist, beherbergt dieses noch wenig bekannte, aber spannende und traditionelle Masken-Museum. Drei Säle voller Geschichte (und Masken) erwarten Sie inmitten von Kostümen, Bildern und Musik.

Museo delle Maschere Mediterranee
Piazza Europa, 15 08024 – Mamoiada, Nuoro
Jeden Tag außer Dienstags, von 10 bis 18 Uhr

Maskenmuseum in mamoiada sardinien

Museum Grazia Deledda in Nuoro

Grazia Deledda, die 1926 den Nobelpreis für Literatur gewann, ist nicht nur dank ihrer Bücher ein wichtiger Teil der Geschichte der Insel. Zu Ehren der Schriftstellerin wurde ihr Geburtshaus in Nuoro, in dem sie bis zu ihrer Hochzeit lebte, in ein Museum voller Manuskripte, Bilder und vielem mehr verwandelt. Ein Ort, an dem Sie mehr über die erste Literaturnobelpreisträgerin und ihre geliebte Barbagia erfahren können.

Museo Grazia Deledda
Via Grazia Deledda, 42, 08100 Nuoro NU

Grazia Deledda museum in Nuoro Literaturnobelpreis

Garibaldi-Museum auf Caprera

Die Insel Caprera liegt im Nordosten Sardniens und ist über einen befahrbaren Damm mit der größeren La Maddalena Insel verbunden. Das Haus auf Caprera, wo Giuseppe Garibaldi, einer der Protagonisten der italienischen Einigungsbewegung, die letzten Jahre seines Lebens von 1856 bis 1882 verbrachte, ist heute ein vielbesuchtes Museum. Beim sogenannten Garibaldi Compendio handelt es sich um einen historischen Park, in dem man das Haus von Garibaldi besichtigen kann, umgeben vom blauen Meer und der grünen mediterranen Macchia. Im Inneren sind Gebrauchsgegenstände, Gemälde, Fotografien und das Himmelbett ausgestellt, in dem der Held zweier Welten (Garibaldi nahm auch in Brasilien an Freiheitskämpfen teil) seine Nächte verbrachte und in dem er mit Blick aufs Meer seinen letzten Atemzug tat.

Compendio Garibaldino
Isola di Caprera, 07024 La Maddalena

Garibaldi Museum auf Caprera nordsardinien

Kohlemuseum bei Carbonia

Der Bergbau auf Sardinien spielte auch schon in der Vergangenheit eine sehr wichtige Rolle und bis 1911 gab es etwa 120 aktive Bergwerke mit rund 13.000 Arbeitern auf der Insel. Gefördert wurde vor allem Blei, Zink, Kohle, Silber und Silizium. Besonders im Südwesten sind heute noch inmitten einer herben, wildromantischen Landschaft die Überreste der Minen und Bergwerke zu bestaunen. In Carbonia empfehlen wir Ihnen den Besuch des Kohlemuseums, das in das bis 1950 aktiv genutzte Bergwerk von Serbariu integriert wurde. Sie können drei Bereiche besichtigen, darunter auch einen unterirdischen Minenstollen, der dank der Ad-hoc-Installationen ein echtes Eintauchen ermöglicht.

Museo del Carbone
Grande Miniera di Serbariu – 09013 Carbonia SU

Kohlemuseum in carbonia auf Sardinien

Ökomuseum der Rosas-Minen bei Narcao

Die zahlreichen Minen und Bergwerke haben das Sulcis-Iglesiente in der Vergangenheit zu einer der fortschrittlichsten (und auch reichsten) Regionen Sardiniens gemacht. Umso verheerender war die Schließung der Werke für die Bevölkerung und die Wirtschaft der Insel. Nicht weit von Carbonia gibt es etwas versteckt in den Hügeln die Mine Rosas, deren Bergbautätigkeit im Jahr 1851 begann und 1980 endete. Die Gemeinde Narcao beschloss, das Gebiet zu sanieren und das Ökomuseum als Industriedenkmal zu gründen. In diesem Museum wird die Geschichte der Mine anhand von Werkzeugen wie Grubenlampen, Bohrhämmern und viele andere Arbeitsgeräte aus allen Epochen erzählt. Wir empfehlen auch einen Spaziergang durch die Anlage. Hier gibt es auch eine Bar und ein Restaurant und auch die Möglichkeit zu übernachten.

Miniere Rosas
Strada Località Rosas, 09010 Narcao SU

miniera rosas mueseum sardinien

Museum des Byssus in Sant Antioco

Hierbei handelt es sich nicht um ein Museum im klassischen Sinn, sondern um eine Werkstatt im Südwesten Sardiniens im Ort Sant’Antioco, in der Chiara Vigo die Geschichte und Verarbeitung der Muschelseide (it. Bisso) eindrucksvoll erzählt. Bekannte Beispiele für Muscheln mit Byssusfäden sind die Miesmuscheln, die sich mit den Fäden an Strukturen festsetzen. Diese Fäden können nach der Verarbeitung dann entweder gewebt werden oder als Stickereien andere edle Stoffe verzieren. In der Antike war der aus Byssus gewebte Stoff sehr kostbar.

Tipp: Besuche sind hier nur nach Voranmeldung und für Gruppen bis zu 12 Personen möglich.

Museo del Bisso Marino
Via Regina Margherita, 168, 09017 Sant’Antioco SU, +39 348 433 6521
Der Eintritt ist gratis, Spenden aber willkommen.

Quelle: https://issimoissimo.com/italianissimo/under-the-seas-bisso-di-mare/