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Köstlich Essen und Trinken auf Sardinien, Delikatessen mit Gütezeichen

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Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie nach langer Zeit ohne Meer Ihren Körper langsam wieder ins erfrischende, in vielen Blau- und Grüntönen schimmernde Wasser eintauchen lassen? Eine einfache Bewegung, die viele Erinnerungen weckt und neue Emotionen aufkommen lässt. Wenn Sie Ihren Urlaub dann noch auf Sardinien genießen, wird sich dieses “Eintauchen” aber nicht nur auf das kristalline Meerwasser beschränken, sondern auch auf die gastfreundlichen Menschen hier, ihre faszinierenden Traditionen und auf den oft noch unterschätzten kulinarischen Reichtum der Mittelmeerinsel.

Entdecken Sie mit uns die gastronomischen und mit Gütesiegeln zertifizierten Schätze Sardiniens, sei es während eines authentischen Essens in einer Trattoria oder einem Agriturismus, beim Einkaufen auf dem Wochenmarkt in Ihrem Urlaubsort , in einem “Tante Emma Laden” um die Ecke oder mit einer Weinprobe und Gastrotour. Auch die lokalen Supermärkte bieten eine große Auswahl an ausgezeichneten Produkten wie Käse, Wurst, Schinken, Wein, Likören, Pasta, Öl, Honig, Brot, Obst und Gemüse an.

Welche Gütesiegel gibt es und welches sind die wichtigsten?

Italienische Weine und Speisen sind auf der ganzen Welt für Ihren einzigartigen Geschmack und ihre hervorragende Qualität beliebt und bekannt. Um diese gastronomischen Produkte vor Fälschungen und “Trittbrettfahrern” zu schützen, die dem Ruf schaden könnten, gibt es auf europäischer Ebene Zertifizierungen und Gütesiegel, die die Authentizität und Qualität garantieren.

Auch auf Sardinien gibt es eine Vielzahl von Weinen und Lebensmitteln, die durch diese Gütesiegel gekennzeichnet sind und so dem Touristen beim Kauf Qualität garantieren.

Im Folgenden die wichtigsten italienischen Abkürzungen, damit auch Sie beim nächsten Einkauf wissen, worauf es ankommt.

Für Nahrungsmittel

  • S.T.G. (Specialità Tradizionale Garantita = garantiert tradizionelle Spezialität)
    Dieses Basis-Prädikat charakterisiert eine seit mindesten 25 Jahren existierende, traditionelle Zusammensetzung eines Produktes oder ein traditionelles Herstellungs- oder Verarbeitungsverfahren ohne eine wesentliche Beziehung zu einem Territorium. Grundsätzlich ist der Morzarelle ein S.T.G. Produkt.
  • I.G.P. (Indicazione Geografica Protetta = geschützte geografische Angabe)
    Hierbei handelt es sich um die Zertifizierung von Produkten, die in einem bestimmten geografischen Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren erzeugt, hergestellt und verarbeitet werden und somit besondere Eigenschaften besitzt, die mit dem Gebiet verbunden sind.
  • D.O.P. (Denominazione d’Origine Protetta = geschützte Ursprungsbezeichnung).
    Diese höchste Zertifizierung garantiert die Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung eines Erzeugnisses in Verbindung mit einem bestimmten geografischen Gebiet und seinen Traditionen. Jedes mit diesem Gütesiegel ausgezeichnete Produkt muss zusätzlich auch die Geschichte des Territoriums respektieren.

Für Weine

  • I.G.T. (Indicazione Geogafica Tipica = regionaler Landwein)
    Diese Zertifizierung gilt seit 1992 für Weine, die in großen Mengen in einem bestimmten Gebiet angebaut und verarbeitet werden. Die Qualität ist dabei höher als bei einfachen Tafelweinen, wobei auf dem Etikett die Rebsorte, der Jahrgang und die Region vermerkt sein müssen.
  • D.O.C. (Denominazione di Origine Controllata = Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete).
    Seit 1963 werden Weine mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet und so ein Anbaugebiet mit bestimmten zugelassenen Rebsorten definiert. Teilweise überschneiden sich verschiedene DOC-Gebiete. Im Vergleich zum I.G.T. Sind die Regeln viel strenger.
  • D.O.C.G. (Denominazione di Origine Controllata e Garantita = Prädikatswein).
    Um dieses seit 1983 geltende Top-Gütesiegel zu erhalten, müssen von den Winzern sehr strenge Regeln bei der Produktion eingehalten werden, u.a. in Bezug auf die Pflanzdichte und damit die Höhe der Erträge, den Mindestalkoholgehalt, den Ausbau und die Lagerung. Die Vergabe erfolgt nur nach einer geschmacklichen Prüfung durch Önologen. In Italien gibt es insgesamt 78 Prädikatsweine, darunter ein Sardischer, den wir Ihnen in Kürze vorstellen werden (Stand Ende 2022).

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Ausgezeichnete Weine & Spirituosen

I.G.T. Weine aus der Barbagia

Die wilde und teilweise unberührte Barbagia ist eines der wichtigsten Weinanbaugebiete Sardiniens und erstreckt sich im Nordosten Sardiniens vom Gebirge des Gennargentu bis zur Gallura. Der Alkoholgehalt seiner I.G.T.s liegt zwischen 10% und 11%.

Diese Typologie umfasst verschiedene Weine: vom Weißwein mit bernsteinfarbener Farbe über den Rotwein mit rubinroter Farbe und den Rosé bis hin zum Spumante, Passito und Novello. Wichtig ist, dass die Grundtrauben aus Weinbergen mit einer oder mehreren weißen oder roten Rebsorten in den jeweiligen Gebieten stammen.

I.G.T. Weine Isola dei Nuraghi

Die Weine mit diesem wohlklingenden Namen (zu dt. in etwa: Insel der Nuraghen) werden seit 1995 in den Provinzen Cagliari, Carbonia – Iglesias, Medio Campidano, Ogliastra, Oristano, Olbia – Tempio und Sassari hergestellt. Auch hier gilt, dass die Grundtrauben aus einer oder mehreren Rebsorten aus bestimmten Gebieten entstammen müssen.

D.O.C. Wein Carignano del Sulcis

Dieser Carignano ist ein Rotwein, der die sardische Seele in seinem Körper und seiner sensorischen Stärke widerspiegelt. Er wird im Südwesten in der Sulcis-Region hergestellt und stammt aus schwarzen Rebsorten, die sowohl auf Sardinien als auch in anderen Mittelmeergebieten vorkommen.

Der Ursprung der dieser Rebsorte ist jedoch noch ungewiss: Manche meinen, es seien die Karthager gewesen, die mit diesem Anbau begonnen haben, für andere waren es die Spanier. Eines ist sicher: egal, wer es war, die Sarden haben davon profitiert!

Wissen Sie, was das Besondere am Carignano ist? Der Anbau erfolgt nicht, wie bei anderen Reben traditionell üblich in Reihe, sondern mit einer antiken Methode als Einzelpflanze. Dieses Technik wird deshalb auch als al alberello (frei übersetzt: als Bäumchen) bezeichnet. Der Vorteil dieser Anbauweise ist die optimale Nutzung der Bodenresourcen, die für diese spezifische Traube trocken sein müssen.

Heute gibt es 6 Arten von Carignano: Novello, Passito, Rosato, Rosso, Rosso Riserva und Rosso Superiore. In der klassischen roten Version liegt der Alkoholgehalt nie unter 12%, der Wein ist vollmundig mit einem Bouquet intensiver Aromen, in denen wir Noten von getrockneten Früchten und Pflaumenduft erkennen, sodass der Wein zum Beispiel perfekt zum sardischem Lamm serviert werden kann!

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D.O.C. Wein Mandrolisai

Der Name dieses Weines erinnert ebenfalls an das geografische Herkunftsgebiet, nämlich die Gemeinden Atzara, Desulo, Meana Sardo, Ortueri, Samugheo, Sorgono und Tonara im hügeligen Nordosten der Insel.

Die Farbe ist ein Rubinrot, das mit zunehmender Alterung (mindestens 2 Jahre) zum Orange hin tendiert. Neben Rotweinen gibt es auch einige typische Rosés. Der Duft ist sehr angenehm und der Geschmack herzhaft, so dass diese Weine besonders gut mit rotem Fleisch, Wild oder gereiftem Pecorino harmonieren.

Wir empfehlen einen Besuch des Weingutes Cantine Fradiles, mit einer Führung durch den Weinberg und einer anschließenden Weinverkostung. Das sympathische Familienunternehmen bietet neben intensiven Rotweinen auch eine Weißwein-Variante.

Kontakt: www.fradiles.it, Via Sandro Pertini 2 – Località Creccherì – 08030 Atzara (NU), Tel.+39 333 1761683 / +39 347 9432259

 

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D.O.C. Wein Cannonau di Sardegna

Achtung, nichts für schwache Nerven, denn dieser Wein verkörpert das harte und starke sardische Temperament. Die Rede ist vom rubinroten Cannonau di Sardegna, einem der bekanntesten Rotweine Sardiniens, der 2 bis 6 Jahre reifen muss. Der Geschmack ist vollmundig berauschend mit einem Alkoholgehalt von mindestens 12,5 Prozent.

Obwohl die Rebsorte Cannonau zur Grenache-Familie gehört, hat die Beziehung zur Insel ferne Ursprünge: Es ist in der Tat der älteste Wein im Mittelmeerraum, und Sardinien hat ihm dank seiner mediterranen Macchia und seiner aromatischen Kräuter diesen besonderen Geschmack verliehen. Der Anbau findet auf der ganzen Insel statt, aber vielleicht trifft er gerade in der Barbagia, in der Gegend von Mamoiada und Oliena, auf seinen „Seelenverwandten“.

Aus Cannonau-Trauben werden nicht nur rote, sondern auch Rosé-Weine hergestellt. Die obligatorische Reife dauert mindestens ein Jahr, davon sechs Monate in einem Kastanien- oder Eichenfass.

Ein weiterer zentraler Ort für Cannonau ist sicherlich Jerzu in der Ogliastra im Osten Sardiniens. Die Produktion ist zwar begrenzt, aber um so mehr wird dieser Wein in zahlreichen Veranstaltungen, die hier in den Bergen über das Jahr organisiert werden, zelebriert.

Neben seinem kräftigem Geschmack, der perfekt zu Fleischgerichten passt, hat der Cannonau auch antioxidative Eigenschaften, die für die Gesundheit unseres Herzens von Vorteil sind (eine ausgezeichnete Entschuldigung, um doch mal ein Glas davon zu probieren).

D.O.C. Wein Vernaccia di Oristano

Ein Name mit besonderem Klang und einer wichtigen Motivation im Hintergrund: Vernaccia di Oristano, der erste sardische Wein, der die D.O.C. im Jahr 1971 erhielt.

Wir kennen seine Ursprünge nicht genau, aber wir sind sicher, dass sie sehr alt sind: Tatsächlich leitet sich sein Name vom lateinischen „Vernaculum“ ab, das in der kurzen Urkunde von Villa di Chiesa aus dem Jahr 1327 erwähnt wird, um diesen Wein zu beschreiben. Dank der Carta de Logu und Eleonora d’Arborea wurden Gesetze erlassen, um die lokalen Reben zu schützen.

Der Vernaccia di Oristano hat eine charakteristische goldgelbe Farbe, ein zartes Aroma mit Mandelnoten und einen leichten und warmen Geschmack, perfekt als Begleiter zu Gerichten mit starken Aromen wie Bottarga oder feineren Mandeldesserts.

D.O.C. Likör Moscato di Sardegna

Dieser Likör wird auf der ganzen Insel angebaut und aus der sardischen, weißen Rebsorte Moscato hergestellt (in Italien und Südfrankreich auch als Muscat bzw. Petit Grains bekannt). Der süße Geschmack ist sehr fein und fruchtig, und die typische Farbe ist ein leuchtendes Strohgelb.

Der Likör hat einen Alkoholgehalt zwischen 17,5 % und 20 %, perfekt also in Begleitung lokaler Süßspeisen wie Pardulas oder Sebadas.

D.O.C.G. Wein Vermentino di Gallura

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Der Vermentino di Gallura ist nun der König der sardischen Weine und der einzige der Insel mit dem D.O.C.G. Prädikat (weitere über die Landesgrenzen hinaus bekannte D.O.G.C. Weine aus Italien sind beispielsweise Barolo, Franciacorte, Dolcetto, Barbera, Amarone etc).

Dieser Weißwein wird im Norden Sardiniens, in der Region Gallura produziert. Die Bezeichnung D.O.C.G. betrifft seine Variationen: Prosecco, Passito, Spumante, Superiore, Late Harvest.

Die Trauben wachsen auf porösen, durchlässigen Böden mit einem hohen Kaliumgehalt und nicht höher als 500 m. Die typischen Eigenschaften sind: gute Säure, Mineralität und intensives Aroma. Seine gelbe Farbe hat leicht grünliche Reflexe, und der Geschmack ist trocken, manchmal anhaltend und hat im Abgang eine Note von frischen Blumen. Besonders gut passt dieser Weißwein zu gebratenem Fisch und Schalentieren, aber auch zu einem Käse Pecorino Sardo D.O.P.

Schmackhafte Käsesorten

Pecorino D.O.P.

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Sardinien hat eine sehr wichtige pastorale Geschichte, die seine Identitätsgrundlagen definiert. Eines der besten Produkte im Zusammenhang mit dieser Aktivität ist der sardische Käse grunsätzlich und im Speziellen der typische Pecorino, ein Käse mit einem intensiven Geschmack.

Der sardische Pecorino hat die Bezeichnung D.O.P. im Jahr 1991 erhalten. 2014 wurde diese Qualitätssiegel auch auf geriebenem Pecorino, Flocken, Würfel und Snacks erweitert. Die D.O.P. Auszeichnung wird nicht ohne eine ständige Kontrolle vergeben: Jede Phase des Produktionsprozesses wird mit größter Sorgfalt überwacht und dokumentiert.

Welche Eigenschaften muss ein Käse besitzen, um in diese Kategorie eingeordnet zu werden? Er muss aus Vollmilch von Schafen aus Sardinien hergestellt und bei ganz bestimmten Temperaturen verarbeitet werden. Die Schafe weiden auf natürlichen Flächen mit Wiesen und Gräsern, worauf die Aromen und die Qualität des Produktes basiert.

Sie können ihn in zwei verschiedenen Arten genießen: süß / dolce (20 bis 60 Tage gereift) und reif / maturo (mehr als 60 Tage gereift). Wichtig ist, dass der gesamte Herstellunsgprozess im geografischen Ursprungsgebiet stattfindet.

Wissenschaftliche Studien zeigen übrigens, dass der Pecorino reich an Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren ist, die sehr wichtig für das Wohlbefinden des Körpers und zur Verbesserung des Immunsystems sind.

Sardinien hat mit dem D.O.P. einen weiteren Pecorino, nämlich den römischen. Nun stellt sich natürlich die Frage, wenn er aus Sardinien kommt, wieso wird er dann als römischer Pecorino bezeichnet? Nun, Ende des 19. Jh wurde beschlossen, die duftenden Weiden Sardiniens zu nutzen, um auf die wachsende Nachfrage auf dem amerikanischen Markt zu reagieren. Immerhin werden inzwischen 95% des Pecorino Romano auf Sardinien produziert.

Pecorino kann man eigentlich immer genießen, etwas besonderes ist er zum Aperitif mit Trüffeln, die als Bianchetto übrigens auch in den sardischen Wäldern zu finden sind.

Fiore Sardo D.O.P.

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Fiore bedeutet übersetzt zwar Blume, aber wir sprechen hier nicht von einer sardischen Blüte, sondern von einem besonders schmackhaften Käse. Dieser harte Schafskäse mit seinem poetischen Namen wird in der gesamten Region hergestellt.

Seine (Namens)Geschichte ist aber besonders mit dem Ort Gavoi im Nordosten verbunden, denn hier wurde die Milch ursprünglich in Holzformen in Form einer Blume gegossen. Gavoi beherbergt übrigens auch das Museo del Fiore Sardo, dessen Besuch wir Ihnen empfehlen. Dieser Käse eignet sich sowohl als Beilage als auch als Protagonist, geschmolzen oder geröstet: Sie haben die Wahl!

Öl, Gemuse, Fleisch, Pasta ….

Sardisches Natives Olivenöl Extra D.O.P.

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Nicht nur Weine, nicht nur Käse: auch das native Olivenöl auf Sardinien hat eine D.O.P. Qualität und zwar das, das aus den Olivenbäumen der Sorten Bosana, Nera (Tonda) di Villacidro, Semidana und Tonda di Cagliari gewonnen wird.

Wahrscheinlich wurde der Olivenanbau zwischen dem 8. und 7. Jh. v. Chr. eingeführt, angebaut wird das Olivenöl inzwischen auf der gesamten Insel. Die Oliven werden dann vom Beginn ihrer Reife (im Herbst) bis zum 31. Januar mit der Stripping-Technik oder mit mechanischen Mitteln geerntet.

Die Farbe des nativen Olivenöles reicht von grün bis gelb dank sichtbarer chromatischer Variationen, die durch die Alterung des Öls entstehen, während Geruch und Geschmack fruchtig und leicht bitter sind. Das sardische Olivenöl extra vergine ist perfekt auf einer gerösteten Weißbrotscheibe , sei es als Vorspeise oder einfach nur zum Genießen zwischendurch.

Auf der Insel gibt es viele tausendjährige Olivenbäume: im Norden in der Nähe von Luras den Olivenbaum Olivastro di Luras und im Süden bei Villamassargia im Olivenhain S’Ortu Manna der imposante Baum Sa Reina.

Sardischer Safran D.O.P.

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Safran, auch als gelbes oder rotes Gold bezeichnet, bereichert mit seinem einzigartigen Geschmack und Duft typisch sardische Gerichte wie die Malloreddus-Nudeln, aber auch süße Ricotta-Torten. Der Safran gelangte höchstwahrscheinlich mit den Phöniziern auf die Insel. Der exotische Krokus, aus dem der Safran gewonnen wird, wird in Südsardinien (San Gavino Monreale, Turri und Villanovafranca) angebaut.

Natürlich hängt die Zertifizierung von der Einhaltung einiger spezifischer Regeln ab, wie z. B. die Pflanzung, die unbedingt zwischen dem 1. Juni und dem 10. Oktober erfolgen muss, oder der perfekter Zeitpunkt für die Ernte: die frühen Stunden des Tages, wenn die Blüten noch halb geöffnet sind oder noch geschlossen. Die eigentlichen Safran-Fäden werden in aufwändiger Handarbeit gezupft und anschließend sorgfältig getrocknet. Die Verarbeitungstechniken des sardischen Safrans haben eine sehr alte Geschichte. Tatsächlich ist es seit jeher als starker Farbstoff sowie als Gewürz bekannt, das sowohl wegen seines Geschmacks als auch wegen seiner gesunden Wirkung verwendet wird.

In den oben genannten Anbaugebieten werden jedes Jahr Feste (Sagre) organisiert, um dieses sardische Identitätsprodukt gebührend zu feiern. Sie finden meist im Herbst statt, wenn das milde Klima Verkostungen und Ausstellungen auch im Freien angenehmer macht.

Stachelige Artischocke D.O.P.

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Sicherlich ist das Wort „stachelig“ nicht besonders verlockend, aber wenn Sie die kleinere, sardische Artischocke probieren, werden Sie den Unterschied zu anderen, oft größeren Artischockenarten erkennen.

Die „Cynara scolymus”, die seit den Phönizier auf der Insel wächst, wird überall auf Sardinien in gut durchlässigen Böden angebaut. Im 19. Jh. mussten die Bauern sogar eine Steuer für die Überwachung der Artischockenfelder zahlen, was den Wert der Artischocke zeigt.

Der Geschmack ist sehr vollmundig und die Textur ist knusprig, mit Ausnahme des Stiels, der viel zarter ist. Sie können sie gekocht zusammen mit dem intensiv schmeckenden, getrockneten und gepressten Fischroggen (Bottarga) oder, wenn Sie die äußeren Blättern entfernen und sich auf das Herz konzentrieren, roh in einem ausgesprochen innovativen Salat genießen. Dazu passt ausgezeichnet ein Vermentino di Gallura.

Culurgionis d’Ogliastra I.G.P.

Die Culurgionis sind große Teigtaschen mit einer einfachen, aber schmackhafte Füllung aus Kartoffeln, Minze und lokalem Käse. Anfangs wurden sie nur von Frauen verarbeitet, deren Hände und Finger kleiner sind und damit besser geeignet, dieser Nudelsorte ihre einzigartige Form zu geben. In der Tat sprechen wir hier von einem Meisterwerk: Die Finger tanzen im Rhythmus, um jede Culurgiones aufs Schönste zu schließen.

Die Ogliastra im Osten Sardiniens, zwischen dem Meer und den Bergen gelegen, ist eine der sardischen Gegenden, die noch nicht vom Massentourismus „verbogen“ sind und wo die Einheimischen am engsten mit jahrhundertealten Traditionen verbunden sind. Hier wurden und werden die Culurgionis besonders an Festtagen zubereitet.

Wir sprechen von einem beliebten Gericht, dessen Teig nur aus Wasser, Salz, Hartweizen, Mehl und einer Fettkomponente besteht, die aus nativem Olivenöl oder Butter aus der Region ausgewählt wird. Probieren Sie verschiedene Arten: die traditionelle mit deftiger Tomatensauce und Pecorino oder die innovative auf Fischbasis. Je nach Füllung begleitet auch hier ein intensiver sardischer Rot- bzw. Weißwein dieses auf jeden Fall köstliche Gericht.

Sardisches Lamm I.G.P.

sardisches lamm
Hiebei handelt es sich um sardische Milchschafe, die auf der Insel wild und halbwild aufgezogen werden und zwischen 4,5 und 8,5 kg wiegen. Das sardische Lamm unterliegt, dass es gestillt wird, weder einem Nahrungszwang noch einem Umweltstress, weshalb es ein hervorragendes Ernährungsprodukt ist: weißes und mageres Fleisch, reich an Omega 3 und edle Proteine ​​mit hohem Energiewert.

Das Fleisch hat einen sehr intensiven Geschmack. Wird es richtig und mit Liebe gekocht, ist es sehr saftig, leicht verdaulich und zergeht im Mund. Perfekte Begleiter sind die sardischen, kräftigeren Rotweine.