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Ausflugstipp Sardinien: Faszinierende Grotten und wilde Strände im Südwesten

Wer im Südwesten Sardiniens in einer Ferienwohnung Urlaub macht oder in Cagliari in einem Bed & Breakfast Quartier genommen hat, der sollte – wenn er mit dem Auto unterwegs ist – unbedingt einen Tagesausflug planen und zum Beispiel die Grotte von San Giovanni bei Domusnovas und  den wildromantischen Strand von Porto Paglia in der Nähe des Hafenstädtchens Portoscuso besuchen.

Entdecken Sie die Höhle San Giovanni …

Gut 15 km östlich von Iglesias, in der Nähe der Superstrada SS 130 liegt die Ortschaft Domusnovas. Der Weg zur Grotte San Giovanni führt durch den Ort und ist (teilweise) ausgeschildert. Wer Glück hat, kann an der Steilwand am Eingang der Grotte Kletterer auf ihrem Weg nach oben bewundern. Die etwa 800 Meter lange und gut ausgeleuchtete Grotte selbst konnte bis vor einigen Jahren noch mit dem Auto durchfahren werden. Inzwischen ist sie allerdings nur noch für Fußgänger und Radfahrer zugänglich und kann ohne Führung und kostenlos besucht werden (Jacke oder Pullover bitte nicht vergessen, da es im Inneren kühl ist). Auf dem Hin- und Rückweg durch die Höhle können die verschiedensten Tropfsteinformationen bewundert werden. Und wer ein wenig Zeit mitgebracht hat, sollte am Ende der Grotte nicht gleich kehrtmachen: ein kleiner schattiger Wald lädt hier zum Spazierengehen und einer kleinen Pause ein.

.. und den Sandstrand Porto Paglia bei Gonnesa

Nach dem Besuch der Grotte geht es weiter auf der Superstrada in Richtung Iglesias, allerdings biegt man vor Erreichen der Stadt linker Hand in Richtung Gonnesa-Portoscuso ab. Die Straße führt nun an zahlreichen, schon seit Jahren stillgelegten Minen vorbei. Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist das Bergwerk Monteponi, das auf orange-rot gefärbten Hängen thront. Wer Lust hat kann einen kleinen Abstecher machen und die Anlage etwas genauer unter die Lupe nehmen: im Bergbaumuseum ist die Geschichte der Mine dokumentiert und auch eine Besichtigung der Untertagebereiche ist möglich. Noch eine kleine Kuriosität: der Radweg, auf dem die Minenarbeiter früher von Iglesias nach Monteponi fahren konnten, war der erste dieser Art in Italien!

Lässt man Gonnesa auf der Weiterfahrt nun hinter sich, so führt eine Abzweigung auf der rechten Seite nach Portoscuso/Portovesme. Folgt man dieser Straße, so weist nach wenigen Kilometern ein großer Steinbrocken auf der rechten Seite nach Porto Paglia. Ein atemberaubendes Panorama auf den Golf von Gonnesa mit seinen teilweise mit mediterraner Macchia bewachsenen, riesigen Sanddünen, stimmt den Besucher auf diese herrliche Küstenlandschaft ein, die je nach Wind und Wetter in den verschiedensten Farben leuchtet. Besonders auffällig ist der nördlich gelegene weiß schimmernde „Pan di Zucchero“ (Zuckerbrot), eine vor Porto Flavia aus dem Meer aufragende über 130 Meter hohe Felsklippe.

Die weiter steil nach unten führende Straße endet an einer Häusergruppe. Ursprünglich handelte es sich bei den Gebäuden um Teile eine alten Thunfischfanganlage (Tonnara), die sehr stillvoll in eine private Ferienanlage umgewandelt wurde. Hier kann das Auto am Straßenrand geparkt werden.

Zur linken Hand führt ein schmaler, gepflasterter steiler Weg zu einem langen Sandstrand hinab. Dieser ist besonders im Frühling und Herbst kaum besucht und beeindruckt durch seine wildromantische Atmosphäre. Strandspaziergänger, Muschel- und Steinsammler kommen hier sicher auf ihre Kosten. Aber auch für ein Picknick ist dieser Ort geeignet.

Wer Zeit hat und noch nicht in seine Ferienwohnung zurückkehren möchte, kann entweder die nahgelegenen Nuraghen Sergebi und Seruci oder das kleine Hafenstädtchen Portoscuso mit seinem langen Sandstrand und den von Wasser und Wind skuril geformten Klippen besuchen.

In Portoscuso gibt es eine große, allerdings verfallene Thunfischanlage, ein Zeugnis dafür, welche wichtige wirtschaftliche Rolle der Thunfisch ursprünglich in dieser Region gespielt hat. Heutzutage wird der Fisch lediglich in kleinen Mengen gefangen, wenn er im Frühjahr die Meerenge zwischen Sardinien und der Insel San Pietro passiert. Wer gerne spazieren geht, sollte unbedingt den Weg nehmen, der unterhalb des spanischen Befestigungsturmes aus dem 16. Jh. beginnt und entlang der Klippen bis hin zum weitläufigen Sandstrand führt.

Text + Redaktion SardiniaNatour, November 2006.