Safran kennt sicher jeder – entweder in Form der kleinen, feinen roten Fäden oder als Pulver, das recht vielseitig mit seinem intensiven Aroma zahlreiche Gerichte geschmacklich verfeinert und die Speisen je nach Dosierung zart- bis kräftig gelb einfärbt. Safran, dessen Name von dem arabischen Wort Za’faran (gelb sein) abgeleitet ist, wird seit Jahrtausenden vorwiegend im Orient angebaut, aber auch in Sardinien gibt es einige Anbaugebiete.
Safran wächst auch auf Sardinien
In Sardinien wird das „rote Gold“ ab Oktober geerntet: der Safran (lat. Crocus sativu, sardisch su groffu), der zu den Schwertliliengewächsen gehört und mit dem Krokus verwandt ist, wird rund um San Gavino Monreale, Turri und Villanovafranca gepflückt und zwar in mühevoller Handarbeit (dies erklärt auch den recht hohen Preis des Gewürzes): Zur Gewinnung der Safranfäden müssen die Blüten kurz nach dem Aufblühen gesammelt und die Narben und Narbenschenkel, die anschließend getrocknet werden, aus ihnen entfernt werden.
Um ein Kilogramm dieser tiefroten Safranfädchen zu erhalten, müssen rund 150.000 Blüten gepflückt werden. Aber Vorsicht, Safran sollte nicht nur aufgrund seiner Ergiebigkeit und seines hohen Preises vorsichtig dosiert werden: In hohen Mengen, d. h. einige Gramm, wirkt er narkotisch und ist somit giftig!
Tipp: Im November findet übrigens jährlich in San Gavino Monreale, etwa 60 km nördlich von Cagliari, die Sagra dello Zafferano statt. Bei diesem Fest können unter anderem einige typische Gerichte der Region verkostet werden, die mit dem edlen Safran verfeinert werden.
Das Safran nicht nur Reis und Saucen verfeinert zeigt dieses sardische Rezept, dass einen einfachen Sandkuchen mit seinem unverwechselbares Aroma adelt.
Rezept für den duftenden Safran-Sandkuchen
Zutaten
- 300 g Ricotta
- 300 g Mehl
- 250 g Zucker
- 3 Eier
- einige Fäden Safran
- einige Esslöffel Orangensaft
- 1 Beutel Backpulver
Die Safranfäden einige Minuten in ein wenig Orangensaft tauchen. Währenddessen die Eier mit dem Zucker und dem Backpulver schaumig schlagen und das Mehl einrühren. Den Ricotto und den Safran im Orangensaft unter die Masse heben und diese zu einem cremigen Teig verarbeiten.
Die Masse in eine gut gebutterte Backform geben und im Ofen bei etwa 180/200 Grad Celsius ca. 45 Minuten backen lassen (Tipp: am besten mit einer Stricknadel zwischendurch die Garzeit testen: bleibt an der aus dem Kuchen herausgezogenen Nadel noch Teig haften, so muss er noch ein wenig länger im Ofen backen!)
Redaktion SardiniaNatour Oktober 2008,
Foto: http://www.verdeazzurronotizie.it/colture-redditizie-lo-zafferano/