Am südöstlichen Zipfel Sardiniens liegt die Costa Rei, die Königsküste, die durch ihre weiten und von mediterraner Macchia und Pinienhainen umsäumten Sandstrände besticht und sich in den letzten Jahren aufgrund seiner Naturschönheiten zu einem beliebten Touristenziel entwickelt.
Entspannter Badeurlaub mit der Familie an der Costa Rei
Im Süden wird der Golf der Costa Rei von den Fels- und Sandbuchten des Sant‘ Elmo begrenzt und im Norden vom Capo Ferrato, einer aus Trachyt bestehenden Landzunge, die unter Naturschutz steht und nicht bebaut werden darf. Mehrere Lagunenseen bilden hier ein Reservat für seltene Vogelarten. Vom Monte Ferru, einem knapp 300 m hohem Berg in der Nähe des Caps hat man einen schönen Panoramablick über die Costa Rei.
Im Süden der Costa Rei liegt der gleichnamige Ferienort mit seiner touristischen Infrastruktur: in der Sommersaison konzentriert sich hier das Strand- und Nachtleben. Etwas weniger überlaufen sind die weiter nördlich liegende Strände, wo sich selbst noch im August, der absoluten Hochsaison auf Sardinien, ein ruhiges Plätzchen finden lässt.
Der gesamte Küstenstreifen mit seinen fruchtbaren Ebenen ist bekannt für seine besonders auf Zitrusfrüchte spezialisierte Landwirtschaft. Die wohlschmeckenden und wohl duftenden Orangen, Mandarinen und Zitronen sind bekannt und geschätzt für ihr saftiges Fruchtfleisch und ihre Süße. Kein Wunder also, dass im April in Muravera jedes Jahr ein dreitägiges Fest der Zitronenfrüchte , die Sagra degli agrumi, gefeiert wird!
Was gibt es an der Costa Rei zu sehen?
Wer nicht nur im glasklaren und türkisfarbenem Wasser schwimmen und an den weitläufigen Sandstränden Sonnenbaden möchte, der kann beispielsweise im Hinterland mit seinen einsamen Berglandschaften und Wäldern archäologische Ausgrabungsstätten besichtigen.
Zu erwähnen sind hier der etwa 200 m von Strand entfernt liegende megalithische Komplex von Piscinas Rei mit seinen 22 Menhiren und den Überresten einer römischen Siedlung, die wohl aus der Jungsteinzeit stammenden Granitblöcke von Santa Giusta und die bei Cuili Piras.
Auch die die bei Santa Giustina liegende Nuraghe S’Omu‘ es‘ Orcu, die um etwa 1000 v. Chr. errichtet wurde und die Funktion einer Festung hatte, ist sehenswert. Bei Castiadas sind noch gut erhaltene Gigantengräber zu entdecken, die zeigen, dass das Gebiet schon zu Urzeiten bewohnt war. Beispiele dafür finden sich in Su Tiriargiu und in Masone Pardu oder in den Domus de janas, den Felsengräbern, bei Is Pilastrus.
Etwa 15 km von der Küste entfernt liegt das ehemalige Gefängnis von Castiadas, das 1875 erbaut wurde und bis 1953 existierte. Die Aufgabe der Insassen war es, das umliegende und seit mehr als 350 Jahren unbewohnte Schwemmland zu entwässern und zum Leben zu erwecken. In den teilweise renovierten Gebäuden sind heute noch einige der kleinen und höchst spartanisch ausgestatteten Gefängniszellen zu besichtigen. Ein Teil des Komplexes beherbergt die Ausstellungsräume des ethnografischen Landwirtschaftsmuseums der Region Sarrabus-Gerrei: der Bogen der Exponate reicht dabei von Gemälden traditioneller Kostüme, über Miniaturen alter Strandhäuser und Animationen zu den Minen Sardiniens bis hin zu im alten Wohnstil eingerichteten Zimmern.
Die Costa Rei erreicht man von Cagliari, Sardiniens Inselmetropole, aus über eine zwar kurvenreiche, aber beeindruckende Küstenstraße, die sich über Villasimius an zahllosen Buchten und Sandstränden vorbeischlängelt und schöne Ausblicke gewährt. Wer etwas schneller an sein Ziel kommen möchte, kann von Cagliari aus die neue Schnellstraße in Richtung Castiadas/Muravera nehmen, die fast bis Muravera führt und die Fahrtzeit zur Costa Rei deutlich verkürzt.
Redaktion + Foto: SardiniaNatour April 2008