Anfang Juni ist es wieder soweit, dann treffen sich internationale Küchenchefs, Experten und Interessierte im kleinen Fischerstädtchen Carloforte auf der Insel San Pietro im Südwesten Sardiniens zum Girotonno, bei dem sich alles um den Thunfisch dreht.
Alljährlich Thunfisch im Südwesten:- Girotonno in Carloforte vom 1. bis 4. Juni
Die mittlerweile schon vierte Ausgabe des Girotonno findet vom 1. bis 4. Juli in Carloforte statt und bietet den Besuchern neben viel Musik, Ausstellungen und Seminaren natürlich auch die Gelegenheit, im Tuna Village und in den Restaurants den berühmten, auf der Insel gefangenen Thunfisch zu probieren.
Das Tuna Village ist Donnerstag und Freitag von 18 bis 22 Uhr geöffnet und Samstag und Sonntag von 12 bis 14 Uhr bzw. von 18 bis 22 Uhr. Die Besucher können zum Preis von 10 Euro ein Ticket erstehen, mit dem sie bei einem Gläschen Wein im Tuna Village lokale Spezialitäten verköstigen können.
Die Insel San Pietro wird mehrmals täglich mit Fähren von Porto Vesme und Calasetta aus angefahren. In den Tagen des Girotonno sollte man allerdings auf das Mitführen des Autos verzichten, da das Spektakel sich zu einem wahren Besuchsmagneten entwickelt hat.
Carloforte und sein Thunfisch
Die Insel San Pietro wurde 1736 von ligurisch-stämmigen Fischern besiedelt, die im 16. Jh. von Piraten aus ihrer ligurischen Heimat auf die tunesische Insel Tabarka verschleppt wurden und später befreit werden konnten. Dieser arabisch-ligurische Einfluss findet vor allem in den Speisen der Carlofortiner wieder: neben Gerichten, die mit köstlichem Pesto verfeinert werden, gibt es auch eine Vielzahl von Couscousvarianten und natürlich den berühmten, roten Thunfisch.
Die Einwohner von San Pietro sind durch den Fisch- und besonders Thunfischfang zu einem gewissen Wohlstand gelangt: Jedes Jahr im Mai ziehen große Thunfischschwärme auf dem Weg zum Laichen an der Insel San Pietro vorbei. Durch ein kompliziertes System von Netzen werden einige der Fische gefangen und schließlich in der „Camera della morte“, der Todeskammer, mit Harpunen getötet.
Redaktion SardiniaNatour 2006. Foto: Girotonno