Obwohl jedem inzwischen wohl klar ist, dass Fliegen nicht unbedingt die umweltfreundlichste Art der Fortbewegung ist und wesentlich zur Klimaerwärmung beiträgt, kann nicht immer auf einen Flug verzichtet werden. Wer also nicht mit Bahn, Auto oder Fähre nach Sardinien kommen kann, aber trotzdem etwas für die Umwelt tun möchte, der sollte sich zum Beispiel einmal die Webseite von atmosfair anschauen.
(Fast) klimabewusst reisen mit Atmosfair
Das Projekt atmosfair entstand im Jahr 2003 aus einer Gemeinschaftsinitiative des Reiseveranstalterverbandes forum anders reisen und der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. Im Mai 2005 wurde daraus eine gemeinnützige GmbH mit Sitz in Bonn gegründet. Gesellschafter ist die umwelt- und entwicklungsorientierte Stiftung Zukunftsfähigkeit und zu den Schirmherren zählen unter anderem die Professoren Klaus Töpfer und Mojib Latif.
Hohe Kohlendioxid-Belastung der Atmosphäre durch das Fliegen
Beim Fliegen entsteht bei der Verbrennung von Kerosin umweltschädliches Kohlendioxid (CO2) und aktuellen Schätzungen nach trägt der Flugverkehr mit etwa 10% zur globalen Erwärmung bei. Daran wird sich wohl auch in Zukunft nichts ändern: denn Untersuchungen gehen davon aus, dass sich der Flugverkehr in den nächsten Jahren noch verdoppeln wird.
Aus diesem Grund bietet die Seite der Initiative atmosfair (www.atmosfair.de) Interessierten einen Emissionsrechner, mit dem sich die Menge der Klimagase errechnen lässt, die durch einen speziellen Flug verursacht werden. Für einen Hin- und Rückflug von Stuttgart nach Cagliari liegen die Emissionen pro Person immerhin bei 620 kg CO2. Wenn man bedenkt, dass das klimavertrïägliche Jahresbudget eines Menschen bei etwa 3.000 kg CO2 liegt oder ein Auto für 12.000 km mit rund 2.000 kg zu Buche schlägt, wird klar, dass Fliegen möglichst vermieden werden sollte.
Finanzielle Unterstützung von Projekten in Indien, Brasilien und Thailand
Ein atmosfair-Kunde kann einen seiner CO2-Emission äquivalenten Geldbetrag – im oben genannten Fall sind es 13 Euro pro Flug – überweisen. Mit diesem Geld werden dann Projekte wie Solarküchen in Indien oder die Gewinnung von Biogas aus Abwassern in Thailand finanziell unterstützt.
atmosfair: kein Freibrief für unbedenkliches Fliegen
Das die atmosfair-Initiative kein Freibrief für unbedenkliches Fliegen ist, sollte allerdings klar sein: Angebote von Low-Cost-Airlines locken zwar häufig mit Preisen, die deutlich unter denen von Bahn, Auto und Fähre liegen, allerdings sind die kurz- und langfristigen Schäden durch einen Flug und dessen CO2–Emission für unsere Umwelt deutlich höher.
Redaktion SardiniaNatour, Februar 2007
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