Wer Kultur und Meer verbinden möchte, der könnte zum Beispiel auf der Halbinsel Sinis die Überreste der antiken Stadt Tharros besuchen und anschließend am etwa 14 km nordwestlich gelegenen Traumstrand Mari Ermi ein erfrischendes Bad nehmen. Etwa 30 m vom Strand entfernt liegt das kleine Restaurant Sole e mare mit seiner schattigen Veranda, das mit frisch gegrilltem Fisch und leckeren Vorspeisen und Pastagerichten auf Fisch-Basis verwöhnt.
Tharros, ein Beispiel für die abwechslungsreiche Geschichte Sardiniens
Die antike Stadt Tharros, die auf der Halbinsel von Sinis an der Westküste Sardiniens in der Nähe von Oristano liegt, ist sicher eine der bekanntesten Ausgrabungsstätten der Insel. Eine erste Besiedlung des nur etwa 100 m breiten Südzipfels am Golf von fand bereits zwischen dem 12. und 13. Jh. v. Chr. statt. Später siedelten sich hier dann hier im 8. Jh. v. Chr. Karthager an, denen Phönizier und Punier folgten. Aus punischer Zeit stammen die Überreste einer Hafenmole, die zeigen, dass Tharros sich bereits im 5. und 6. Jh. v. Chr. aufgrund seiner fischreichen Gewässer und günstigen Ankerplätze zu einer bedeutenden Hafen- und Handelsstadt entwickelte.
Im 3. Jh. v. Chr. übernahmen die Römer die Stadt von den Puniern und zwischen dem 8. und 9. Jh. n. Chr. war Tharros die Hauptstadt des Judikats von Arborea. Nur kurze Zeit später begann der Untergang Tharros: die Einwohner verließen ihre Stadt, vielleicht aufgrund der sich häufenden Sarazennenüberfälle oder wegen der Malaria, und siedelten sich im heutigen Oristano an. Leider wurde die Stadt in den folgenden Jahrhunderten als Steinlager für den Bau neuer Häuser und Gebäude geplündert, sodass heute nicht mehr als Ruinen zu sehen sind und es nicht so einfach ist, sich vorzustellen, welches bunte Treiben hier einstmals herrschte. Auch Grabräuber und so genannte Archäologen plünderten im 19. und 20. Jh. die antike Stätte: einige wertvolle Stücke aus den Grabstätten Tharros können beispielsweise heute im British Museum in London bewundert werden.
Auf der Halbinsel Sinis kann allerdings nicht nur Tharros bewundert werden: Ganz in der Nähe befindet sich die in den letzten Jahren renovierte schlichte Kirche San Giovanni di Sinis aus dem 6. Jh. Etwa 5 km entfernt liegt das (nahezu) menschenleere Dörfchen San Salvatore, das fast wie eine verlassene Kulisse für einen Italo-Western wirkt. Lediglich Anfang September füllt sich der Ort mit Leben, wenn hier die Sagra di San Salvatore zelebriert wird und die Pilger in die sonst leer stehenden Häuschen einkehren um zu beten. Die kleine Kirche San Salvatore wird dann zum Zentrum dieses Volksfestes.
Karibischer Traumstrand Mari Ermi
In nordwestlicher Richtung von Tharros liegt im Meeresschutzgebiet der Halbinsel Sinis der Traumstrand Mari Ermi. Dieser besticht durch sein karibisch blaues Wasser und vor allem durch seinen mit reiskorngroßen, blitzweißen Steinchen bedeckten Strand (das Mitnehmen der steinerne Reiskörner ist übrigens verboten und wird mit saftigen Geldstrafen geahndet!). In den Sommermonaten ist dieser lange Strand, der nicht nur zum Baden, sondern auch zum Spazieren gehen einlädt, recht überlaufen. Wer es ruhiger haben möchte, der sollte im Mai oder Juni oder im September hierher kommen, und die Schönheit dieses einzigartigen Strandes genießen.
Restaurant-Tipp: Etwa 350 m vom Strand entfernt gibt es das kleine Restaurant „Sole e mare“, in dem man ganz lecker, unter einer schattigen Veranda Fisch in allen Varianten essen oder einfach in den bequemen Korbstühlen liegend und einem erfrischenden Getränk in den Händen den tollen Ausblick genießen kann (Tel. +39 348 8926118).
Redaktion und Foto: Sardinia Natour, Mai 2008
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