Informationen und Reisetipps für Sassari im Norden Sardiniens

Die im Nordwesten Sardiniens gelegene Stadt Sassari, von den Sarden Tattari oder Tathari genannt, ist mit seinen mehr als 120.000 Einwohner die zweitgrößte der Insel und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. In Sassari mit seinem mittelalterlichen Stadtkern findet sich die älteste Universität der Insel, die 1617 gegründet wurde.

Die Stadt liegt auf einer Höhe von gut 220 Metern und wurde im Mittelalter von den Bewohnern der Küstenstadt Turris Libysonis, dem heutigen Porto Torres, gegründet, um sich vor den immer wiederkehrenden Angriffen der Sarazenen zu schützen. Bevor im 18. Jh. das Königshaus Savoyen die Regierung übernahm, wechselten sich in Sassari die Pisaner, Genuesen, Aragonier und Österreicher ab.

Aufgrund seiner territorialen Ausdehnung zählt Sassari nach Rom und Ravenna zu den größten Gemeinden Italiens. Während südöstlich der Stadt die Landschaft eher hügelig ist, breitet sich nordwestlich eine ausgedehnte Hochebene aus.

SEHENSWÜRDIGKEITEN
Wer die Stadt besucht, sollte sich unbedingt den Dom San Nicola mit seiner Barrock-Fassade, den Palazzo Ducale, den Renaissancebrunnen Fontana di Rosello und den 1878 erbauten Palazzo Giordano ansehen. Die zentral gelegenen und schattigen Giardini Pubblici (Stadtgarten) laden zu einer kleinen Pause ein.

Durch die Altstadt zieht sich der Corso Vittorio Emanuelle II, eine belebte Einkaufsstraße, die neben zahlreichen Edelboutiquen auch kleine und feine Spezialitätengeschäfte beherbergt.

Einen Besuch lohnt auch das archäologische Museo Nazionale G. A. Sanna in der Via Roma 64, in dem in 17 Sälen Objekte sardischer Archäologie ausgestellt und zahlreiche Dokumente über die Geschichte der Insel informieren. Wer sich für das sardische Handwerk interessiert, sollte den nahe der Giardini Pubblici gelegenen Padiglione dell Artigianato Sardo besuchen.

VOLKSFESTE
Am vorletzten Sonntag im Mai findet in Sassari das Reiterfest La Cavalcatta statt. Ein weiteres wichtiges Ereignis der Stadt ist das Fest der Candelieri: am Abend des 14. August werden neun riesige, kerzenförmige Holzsäulen, welche die Zünfte darstellen, durch die Altstadt getragen. Das Fest geht auf ein Gelübde zurück, das die Stadtbewohner im 13 Jh. Maria gaben, als die Pest wütete.

STRÄNDE
Von Sassari ist es nicht weit bis zu den kilometerlangen Sandstränden zwischen Porto Torres und Castelsardo im Norden (Platamona). Wer es etwa wilder mag, kann die Strände im Westen besuchen, beispielsweise bei Argentiera und Porto Ferro.

TIPP
Wenige Kilometer südöstlich von Sassari an der SS 131 steht die im pisanisch-romanischen Stil erbaute Kirche Santissima Trinità di Saccargia mit ihrer weiß-schwarz gestreiften Fassade aus Basaltlava und Kalkstein.