Informationen und Reisetipps für Cabras an der Westküste Sardiniens

Das kleine Städtchen Cabras mit seinen rund 9.000 Einwohnern liegt an der Westküste Sardiniens und ist Teil der Provinz Oristano. Die gleichnamige Provinzhauptstadt ist etwa 8 km und der nächste Strand Torre Grande gut 1 km entfernt.

Die Strände um Cabras

Die Küste um Cabras ist sehr vielfältig und bietet von Badebuchten über Sandstrände bis hin zu den für ihren reisförmigen Quarzsand berühmten Stränden Is Arutas und Mare Ermi alles was das Herz begehrt.

Nördlich von Cabras liegen die bekannten Strände S’arena Scoada, Putzu Idu, Sa Rocca Tunda, Is Arenas und natürlich S’Archittu mit seinem charakteristischen Felsbogen: ganz Mutige springen hier aus einer Höhe von immerhin knapp 10 m ins Wasser und werden dabei von den beobachtenden Badegästen bei besonders gelungenen Sprüngen auch mal mit Beifall belohnt.

Die Strände sind kinderfreundlich, man kann sich im kristallklaren Meerwasser erfrischen, Sonnenbaden, Tauchen und Schnorcheln und natürlich auch Surfen, Kanu fahren und Segeln. An den meisten Stränden werden auch Sonnenschirme und Liegen ausgeliehen, und ein kleiner Kiosk bietet Getränke, Eis und kleine Snacks an.

Bitte schützen Sie die Natur und nehmen Sie keinen Sand mit nach Hause, damit auch andere noch Freude an diesen einzigartigen Stränden haben können! Die Mitnahme von Sand vom Strand auf Sardinien ist grundsätzlich strafbar, und wird zu Recht mit einer saftigen Geldstrafe geahndet. Besonders an Flughäfen wird daraufhin auch das Gepäck kontrolliert.

Die Sehenswürdigkeiten rund um Cabras

Cabras, ehemals ein kleiner Fischerort, ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Westküste ab Torre dei Corsari im Süden bis nach Bosa im Norden in gemütlichen Tagesausflügen zu erkunden. Cabras selbst ist ein kleiner Ort und liegt direkt am gleichnamigen Lagunensee. Im Ort gibt es verschiedene Einkaufsmöglichkeiten und natürlich Bars, Restaurants und vieles mehr.

Mit dem Auto erreicht man schnell die Sinis-Halbinsel mit der kleinen Ortschaft San Giovanni di Sinis. Hier lohnt sich ein Besuch der kleinen romanisch-byzantinischen Kirche aus dem 6. Jh. und natürlich der weitläufigen und direkt am Meer liegenden Ausgrabungsstätte Tharros. Als bedeutenden Handels- und Hafenstadt wurde Tharros zwischen 800 v. Chr. bis etwa 300 n. Chr. von Phöniziern, Puniern und Römer besiedelt und ausgebaut.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Region sind die Nekropole bei Capo San Marco und die Ruinen der Nuraghen Baboi Cabitza und s’Anaedda.

Ein beliebtes Ziel für Taucher ist in der Nähe des Torre di Seu das bei einem Sturm gesunkene Wrack Relitto de Seu.

Auf der Höhe des Strandes Mari Ermi und gut 9 km von der Küste entfernt liegt die kleine und unbewohnte Insel Mal di Ventre. In den Sommermonaten kann man von Putzu Idu aus mit Schlauchbooten zur Insel übersetzen, und dort die kleinen Badebuchten erkunden. Die Überfahrt dauert ca. 15 Minute. Da es keinen Strandservice auf der Insel gibt, sollte man neben genug Sonnencreme, vor allem an einen Sonnenschirm und eine Kühltasche mit ausreichend Wasser und Essen denken.

Kulinarisches aus Cabras

In Cabras wird die auf ganz Sardinien beliebte Bottarga hergestellt. Hierbei handelt es sich um gesalzenen, gepressten und an der Sonne getrocknete Fischroggen, vornehmlich von der Großkopfmeeräsche (muggine) aber auch vom Thunfisch (tonno). Die orange-farbene Bottarga aus Muggine wird auch als Gold von Cabras bezeichnet, da die Herstellung sehr aufwändig und die Fisch-Delikatesse dementsprechend teuer ist (bis zu 250 Euro pro Kilogramm!). Man kann das im Geschmack delikate Original aus Cabras anhand einer kleinen an der Bottargaspitze festhängenden, stoffähnlichen „Mütze“, die aus einem Stück getrockneter Placenta besteht, erkennen. Preiswertere Produkte, importiert aus Algerien und Marokko,  sind dagegen nur mit einer weiß-grauen Mütze aus einfachem Wachs gekennzeichnet.

Die Bottaga schmeckt würzig und sehr fisch-intensiv und kann entweder als Antipasto in dünnen Scheiben geschnitten auf geröstetem Brot oder frischem Ricotta, als Salat auf Tomaten oder Artischocken oder als Pastagericht fein gerieben über Spaghetti serviert werden. Ein gutes Olivenöl und – wer möchte – einige Tropfen Zitronensaft runden den Geschmack ab.

Wer die sardischen Weine genauer kennen lernen möchte, der sollte die Azienda Vinicola Attilio Contini besuchen. Die Kellerei bietet hoch-qualitative und mehrfach ausgezeichnete Weiß-, Rose- und Rotweine und Grappas an, die natürlich vor Ort verköstigt und gekauft werden können.