Meer, unberührte Natur. Ja, Sardinien ist ein wahres Paradies für Outdoor-Liebhaber. Einige meinen, dass es keine Berge gibt, aber wir versichern Ihnen, dass Sardinien einiges zu bieten hat, vielleicht nicht an Höhe, aber an Faszination, Emotion, Einzigartigkeit und Schönheit!
Sardinien ist aufgrund seiner Insellage im Mittelmeer ganz besonderen Umwelt- und Klimabedingungen ausgesetzt. Dies erklärt auch, wieso der höchste Berg, die Punta La Marmora im Gennargentu-Massiv, gerade mal 1.834 m hoch ist. Gleichzeitig hat der stetige und teilweise stark blasende Wind im Lauf der Zeit die imposanten Granitfelsen inmitten der atemberaubenden Landschaften geglättet und damit faszinierenden und einzigartige Formen kreiert.
Finden Sie im Folgenden 10 Beispiele für einzigartige Natur-Highlights, die unserer Meinung nach sehenswert sind, sei es, wenn Sie mal eine Strandpause einlegen möchten oder Sardinien in einem Aktivurlaub wandernd oder mit dem Fahrrad erkunden möchten. Und es gibt noch viel mehr zu entdecken …
Vom Meer bis zu den Bergen, die Natur, die Sie auf Sardinien nicht erwarten
Sardinien hat rund 2 Millionen Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von knapp 68 Einwohnern pro Quadratkilometer (Deutschland hat im Vergleich 233 Einwohner/km²). Die Landschaften der Insel sind deshalb besonders im Inneren kaum von Menschenhand geprägt und besitzen einen unberührten und wild-romantischen Charme.
Besonders an der Ostküste erheben sich vom Meer aus hohe Steilklippen, die in das imposante Gennargentu-Massiv übergehen und steilen Bächen und den Pfaden der alten Holzkohlebrenner folgen. Andere Naturschätze finden sich zum Beispiel im Südwesten und in der Ogliastra, während die Hauptstadt Cagliari immerhin den größten Nistplatz für die rosa-farbenen Flamingos im gesamten Mittelmeerraum vorweisen kann.
Regionaler Naturpark von Tepilora, Sant’Anna und Rio Posada
Es ist der letzte eröffnete Naturpark der Insel in chronologischer Reihenfolge und liegt bei Posada an der Ostküste Sardiniens. Eine wilde und unermessliche Weite unberührter Natur, die von den Steineichen- und Korkwäldern zwischen Bitti und Lodè aus entdeckt werden kann, und entlang des Flusses Torpè bis nach Posada und zum Meer reicht. Mit Glück kann man hier die seltenen Steinadler beobachten.
Der Molentargius – Saline Regional Park
Diese Naturoase liegt im Süden Sardiniens, direkt zwischem dem langen Poetto-Strand und der Inselmetropole Cagliari, und hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Naherholungsgebiet der Stadt gemausert: Es wird gejoggt, Kanu und Fahrrad gefahren und Spazieren gegangen, und für die Familien gibt es einen Park mit weiten Rasenflächen und einem Kinderspielplatz.
Dass hier früher Salz aus dem Meer gewonnen wurde, davon zeugen nur noch die Kanäle, einige Ruinen, Förderbänder der Saline und die weiten Flächen einer faszinierenden, fast mondähnlichen Landschaft. Heute ist die Lagune ein beliebter Nistplatz für die Flamingos, die in den Salzseen (Lagunen) mit ihren langen Beinen nach Futter suchen, und andere Vögel, die die wiedergewonnene Natur zu schätzen wissen.
Das Naturdenkmal Sa Pedra Longa bei Baunei
Der Kalksteinturm der sich an der Ostküste als letzter Ableger des Gennargentu-Massivs im äußersten Süden des Golfs von Orosei vom Meer abhebt, ist eine der am meisten bewunderten Naturattraktionen Sardiniens. Diese Felsnadel, Sa Pedra Longa, ist dank einer asphaltierten Straße leicht zugänglich. Baden ist allerdings nicht leicht möglich, da die Felsen bis in das Meer reichen.
Grundsätzlich gibt es rund um Baunei zahlreiche Naturschätze, zum Beispiel die Hochebene Su Golgo, das mit etwa 270 m tiefste Karstloch Europas Voragine del Golgo und die Wasseroase Sa Piscinas.
Der Felsen Pan di Zucchero und der Rundweg bei Masua
Im äußersten Südwesten Sardiniens muss man unbedingt den aus dem Meer aufragenden, imposanten Felsen Pan di Zucchero gesehen haben, der aufgrund seiner charakteristischen Form denselben Namen trägt wie sein großer Bruder in Rio de Janeiro. Besonders empfehlenswert ist der Rundspaziergang in Masua, ein Besuch der Mine Galleria Henry und des faszinerenden in den Felsen gebauten Industriehafen Porto Flavia. Bei Fluminimaggiore lohnt sich auch ein Besuch der schönen Grotte Su Mannau.
Nicht weit von Buggerru liegt die Bucht Cala Domestica, die oft zu den schönsten auf Sardinien gezählt wird.
Weit weg vom Meer die Schutzgebiete des Innenraums
Sardinien ist nicht nur Strand, Sand und Meer, sondern besitzt auch großartige und eindrucksvolle Landschaften, die besonders in der Nebensaison entdeckt werden sollten. Frühling und Herbst sind sicher die beste Reisezeit, um im Schatten der Wälder spazieren zu gehen, majestätische Wasserfälle zu bewundern und eine einzigartige Fauna und farbenfrohe Traditionen zu entdecken.
Der Naturpark Sette Fratelli
Der Naturpark Sette Fratelli (dt. Sieben Brüder) befinden sich im äußersten Südosten der Insel, in einer von sieben Gipfeln dominierten bergigen Landschaft, wobei der höchste Gipfel immerhin etwas mehr als 1.000 Meter zählt.
In diesem von einer dichten mediterranen Macchia bewachsenen Wandergebiet mit vielen Steineichen leben Hasen und Mufflons. Es gibt aber auch Höhlen, prähistorische Ruinen von Riesengräbern und Nuraghen-Bauten. Besonders beliebt ist dieser Park für Picknicks und bei Pilzsammlern.
Die WWF-Oase des Monte Arcosu
Kaum einer weiß, das Italiens größte WWF-Oase auf Sardinien ist. Es handelt sich um die Oase Monte Arcosu, die südwestlich von Cagliari liegt. Hier ist der seltene sardische Hirsch beheimatet. Inmitten sanfter Hügel mit Wäldern, Quellen und Wasserfällen ist ein Besuch des Naturparks ein Muss für alle Naturliebhaber. Die Oase kann über mehrere markierte Wanderwege entdeckt werden, Hunden aber ist der Zugang leider verwehrt.
Die Weg zur Oase erfolgt über die letzten Kilometer über eine teilweise sehr holperige Sandpiste.
Der Park Monte Arci
Im Westen, südlich von Oristano, und inmitten eines alten erloschenen Vulkans befindet sich die größte Obsidian-Lagerstätte Sardiniens. Das schwarze, glänzende Mineral, das in prähistorischen Zeiten von allen großen Zivilisationen des Mittelmeers zum Beispiel als Feuerstein verwendet wurde, liegt hier quasi auf dem Wanderweg und kann leicht eingesammelt werden. Üppige Buchen- und Steineichenwälder, Quellen und kleine Bäche durchziehen das Gebiet des Monte Arci zwischen Marmilla und Campidano di Oristano. Ein Besuch lohnt sich allemal: Wandern Sie durch die alten Steinbrüche und besuchen Sie das kleine Obsidian-Museum in Pau.
Der Park Limbara
Dieser Park liegt im Nordosten Sardinies zwischen Tempio Pausania und Olbia. Das große Granitmassiv mit seinen bizarren Formen, das die Gallura von Monte Acuto und Logudoro trennt, erreicht mit seinem höchsten Gipfel über 1300 Meter. Ein wahres Paradies für Mountainbiker und Wanderer im Allgemeinen. Auf der Limbara gibt es knapp 30 Quellen, deren Wasser einen niedrigen Mineralgehalt aufweist.
In diesem Park wurden übrigens die ersten Kletter- und Freeclimbingrouten der Insel eröffnet.
Das Naturschutzgebiet Monte Albo
Der Monte Albo liegt im Nordosten südwestlich von Siniscola und sein 13 km langer, imposanter Kamm dominiert die Schnellstraße SS.131 dcn, die von Nuoro nach Olbia führt. Diese weißen Kalksteintürme, deren Höhe nie unter 1.000 Meter fällt, bietet atemberaubende Aussichten und gut ausgeschilderte Wanderwege, um mysteriöse Höhlen und Zeugnisse der alten nuragischen Zivilisation zu entdecken.
Die Sa Spendula Wasserfälle
Dieses Wasserspektakel liegt direkt vor der Stadt Villacidro im Südwesten Sardiniens. Ein Wasserfall, der mit drei Sprüngen immerhin 60 Meter hoch ist. Das Wasser kommt vom nahe gelegenen Monte Linas, der die Stadt dominiert. Sa Spendula ist das perfekte Ziel für ein Familienpicknick, aber auch das Ziel interessanter Ausflüge für Trekkingbegeisterte, um diese faszinierende Gegend zu entdecken.
Wandern, Klettern, Biken und vieles mehr
Sardinien ist seit Jahren eines der beliebtesten Reiseziele für echte Outdoor-Enthusiasten sowohl auf Amateur- als auch auf Wettbewerbsebene. Seine Felswände sind perfekt für Freeclimbing- und Sportkletterbegeisterte, und die mysteriösen Schluchten bilden die Grundlage für Canyoning und vertikales Progressionstraining. Die Flüsse eignen sich zum Kajakfahren und natürlich zum Wassertrekking.
In der Regel sind die Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gut markiert, und es gibt auch zahlreiche Wanderführer für Sardinien.
Nicht zuletzt eignet sich Sardinien auch perfekt für eine Radtour, aber auch, um sich auf aufregenden Trails auf einem Mountainbike zu testen.