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Entdecken Sie die archäologischen Sehenswürdigkeiten in Cagliari

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Cagliari, die Hauptstadt Sardiniens, liegt direkt am Meer im Süden der beliebten Urlaubsinsel und bietet neben einem lebhaften Stadtzentrum auch einen wunderschönen, Kilometer langen Sandstrand, den Poetto.

Weniger bekannt ist, daß die Hafenstadt mit ihren knapp 155.000 Einwohnern auch einige sehr interessante Sehenswürdikeiten fèr Archäologie auf Sardinien vorweisen kann, darunter die größte Nekropole im Mittelmeerraum, ein in ein Felsspalt gebautes Amphitheater und die Überreste einer römischen „Villa“ und einer antike Straße.

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7 sehenswerte archäologische Stätten in Cagliari

Sardinien wurde von 258 v. Chr. bis 455 n. Chr., also mehr als 700 Jahre, von den Römern beherrscht. In Cagliari, das in dieser Zeit als Karalis bezeichnet wurde, sind noch einige wichtige Überbleibsel aus dieser Zeit und vorherigen Epochen (unter anderem phönizisch und punisch) zu besichtigen.

Leider sind momentan nicht alle Orte zugänglich, oft lohnt sich aber auch ein Blick durch den Zaun, um einen Eindruck von der Vielfalt und der Schönheit dieser Sehenswürdigkeiten zu erhalten, die hoffentlich bald wieder für Besucher geöffnet werden.

Die phönizisch-punische Nekropole Tuvixeddu am Ende der Via Falzarego

Nördlich vom Stadtzentrum und auf einem Hügel befindet sich die größte phönizisch-punische Nekropole des Mittelmeers, die zwischen dem 6. und 3. Jh. v.Chr. angelegt wurde.

Der Name Tuvixeddu stammt aus dem Sardischen und bedeutet soviel wie “durchlöcherte Gegend”. Nach einem Besuch dieser antiken Grabstätte macht der Name durchaus Sinn, handelt es sich hierbei um Tausende teils oberflächlich in den Fels gehauene Gräber, in denen die Toten zusammen mit Gebrauchsgegenständen, Schmuck, Waffen, Speisen und Getränken bestattet wurden. Es gibt horizontale Einzelgräber und solche die für Mehrfachbestattungen vorgesehen waren und über bis zu 12 m tiefe, senkrechte Schächte erreichbar sind.

Oberhalb der Grabstätten wurde ein kleiner Park mit Rasenflächen angelegt, der Zutritt ist momentan noch kostenlos und übrigens auch Hunden gestattet (an der Leine und mit Maulkorb).

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Das römische Amphitheater in der Viale Sant’Ignazio da Laconi

Das Besondere an diesem wohl aus dem 1. Jh. n. Chr. stammenden Theater ist, dass es direkt in einen natürlichen Hang gebaut wurde; einige der Sitzreihen sind demenstprechend direkt in den Fels gehauen. Das Theater, das ca. 90 m lang war und seine Blütezeit in der römischen Kaiserzeit hatte, konnte immerhin bis zu 10.000 Personen aufnehmen.

Leider verfiel der Bau später und wurde teilweise sogar zur Gewinnung von Baumaterial genutzt. Erst in der Gegenwart wurden das, was noch übergeblieben ist, renoviert, und das Theater zeitweise wieder für Konzerte, Festivals und Musicalaufführungen genutzt.

Seit einigen Jahren allerdings regiert wieder der Stillstand, und die einzigen Gäste in dieser immer noch imposanten Kulisse sind die dort lebenden Katzen. Obwohl der Zutritt momentan nicht gestattet ist, empfehlen wir trotzdem einen Blick durch den Zaun, um einen Eindruck von diesem imposanten Bau zu erhaschen.

Archäologisches Gebiet unter der Kirche Sant’Eulalia im Vico del Collegio 2

Im historischen Innenstadtviertel Marina und nur einen Steinwurf von der Via Roma entfernt, befindet sich die kleine Kirche Sant’Eulalia. Bei Renovierungsarbeiten wurden hier in den 1990er Jahren im Untergrund und bis zu 7 m unter dem heutigen Niveau der Stadt, die beeindruckenden Überreste einer Straße, eines Tempels und einiger Wohnräume aus der Römerzeit und dem Mittelalter entdeckt.

Im Museum führen Brücken den Besucher heute über das gut 900 qm große und sehr interessante Ausstellungsgelände: Mit ein wenig Fantasie kann man sich nach diesem Besuch lebhaft vorstellen, wie damals Karalis ausgesehen hat, und welche archäologischen Schätze wohl heute noch im Untergrund Cagliaris verborgen sind!

Villa di Tigellio in der Via Giovanni Carbonazzi

Leider ebenfalls vorübergehend geschlossen, ist die Villa di Tigellio, die ganz nah am Botanischen Garten liegt. Bei dieser archäologischen Stätte aus der Römerzeit handelt es sich allerdings nicht um eine Villa, sondern um drei private Gebäude, deren Grundmauern noch sehr gut zu erkennen sind (auch mit einem Blick durch den Zaun).

Fälschlicherweise wurde diese Wohnstätte in der Vergangenheit dem Poeten und Musiker Tigellio zugeordnet, der zwar aus Karalis stammte, hier aber nicht gelebt hatte.

Botanischer Garten in der Via Sant’Ignazio da Laconi 11

Der Botanische Garten in Cagliari ist einer unserer Lieblingsorte in der Stadt. Besonders im Sommer bei hohen Temperaturen ist ein Besuch empfehlenswert: hier kann man sich nach einem Bummel durch die Stadt abkühlen und im Schatten der hohen Bäume entspannen.

Weniger bekannt ist, dass es im Orto Botanico eine noch zugängliche große, römische Zisterne gibt, die im Sommer besonders kühl erscheint. Kinder lieben Aufenthalte darin, da man schön mit dem Echo spielen kann.

Grotte der Viper in der Via Sant Avendrace 87

Nördlich der Innenstadt im Stadtviertel Sant’Avendrace liegt die kleine Grotta della Vipera. Eigentlich handelt es sich hierbei nicht um eine Grotte oder Höhle, sondern um das Grabmal der Atilia Pomptilla, das ihr Ehemann Lucio Cassio Filippo im 1 Jh. n. Chr. für sie erbaute.

Seinen heutigen Namen verdankt die Grabstätte den in den Stein gemeißelten Verzierungen in Form zweier Schlangen. Das Grabmal ist außen mit einer Fassade mit zwei Säulen verziert und verfügt über zwei Grabkammern. Der Besuch der Grabstätte ist kostenpflichtig.

Archäologisches Nationalmuseum in der Cittadella dei Musei

Geschichtsinteressierte sollten sich den Besuch des Museo archeologico nazionale, in dem die Vergangenheit Sardiniens ausführlich präsentiert wird, nicht entgehen lassen.

Ein besonderes Augenmerk gilt natürlich der einzigartigen Nuraghenkultur (Zeugen dieser Kultur sind unter anderem die imposanten Turmbauten, die auf der ganzen Insel zu bewundern sind).

Seit 2014 sind in diesem Museum auch einige Statuen der Giganten von Mont’e Prama ausgestellt. Es handelt sich hierbei um gut 2 m große, freistehende Sandsteinskulpturen, die wohl um 1.000 v. Chr. entstanden sind und unter anderem Bogenschützen und Krieger darstellen.

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Cagliari als Urlaubsziel in Italien

Cagliari ist eine lebhafte, mediterrane Stadt direkt am Meer und dank seines internationalen Flughafens in den Sommermonaten mit Direktflügen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und in der Nebensaison mit täglichen Flügen besonders von Rom und Mailand aus gut zu erreichen.

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Unterkünfte in der Stadt

Die Inselmetropole hat sich in den letzten Jahren touristisch immer weiter entwickelt und bietet für eine Städtereise in Italien neben ausgezeichneten kleineren und größeren Hotels inzwischen auch viele B&Bs und Ferienwohnungen für Paare, Familien und den Urlaub mit Hund.

Cagliari kann man ganzjährig besuchen, da das Klima auch im Winter sehr, sehr angenehm ist. Ideal ist die Stadt auch für längeres Überwintern in Italien und Smart Working, da die meisten Unterkünfte inzwischen auch über bestens funktionierendes WiFi verfügen.

Wie bewege ich mich in Cagliari

Grundsätzlich kann man sich in der Stadt gut zu Fuß bewegen.

Für größeren Entfernungen kann man entweder die öffentliche Busse nutzen, die auch zum Poetto-Strand fahren, oder sich sportlich ein Fahrrad ausleihen. Da die Stadt eher hügelig ist, empfehlen wir Ebikes, mit denen Sie ohne große Anstrengung alles erreichen und entdecken können.

Cagliari bietet im Innenstadtbereich ein ganz gutes Fahrradwegnetz und mit dem Naturpark Molentargius, der an den Poetto-Strand grenzt, ein schönes Naherholungsgebiet, in dem die Cagliaritanter spazierengehen, joggen oder eben Radfahren.

Ein Tipp für diejenigen, die gerne wandern: Vom kleinen Strand Cala Mosca, der übrigens auch mit dem Bus erreichbar ist, führt ein schöner Wanderweg hinauf auf den den Poetto dominierende Fels Sella del Diavolo. Oben angekommen wird man mit einem weiten Blick über das Meer, den Strand und Cagliari belohnt.

Shoppen und Nachtleben

Mit seinen zahlreichen Restaurants, Cafes und Bars bietet die Stadt alles für ein lebhaftes Nachtleben. Besonders beliebt sind die ganzjährig geöffneten Kioske am Poetto, an denen man tagsüber Sonne, Strand und Meer genießen kann und sich am Abend mit Freunden zum Aperitif trifft.

Theateraufführungen, Konzerte, Ausstellungen, abwechslungsreiche Geschäfte und Boutiquen in den Fußgängerzonen und gut sortierte Supermärkte, in denen es auch eine große Auswahl an lokalen, sardischen Produkten gibt, runden das Angebot ab.

Sehr empfehlenswert ist auch ein Besuch der Markthalle San Benedetto (Mercato di San Benedetto) zwischen der Via Dante und der Via Bacaredda. Hier können Sie auf zwei Etagen alles kaufen, was Sardinien an frischen Lebensmitteln und ausgezeichneten Produkten zu bieten hat, Fisch und Krustentiere, Fleisch, Salumi, Käse, Brot, Nudeln, Süßspeisen, Gemüse, Obst, Öle, Honig, Weine und vieles mehr.

Einige Stände bieten auch Fertiggerichte an, die Sie beim Picknick in einer der schönen Parkanlagen der Stadt oder in Ihrer Ferienwohnungen mit einem guten sardischen Rot- oder Weißwein genießen können.

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