Informationen und Tipps für die Ogliastra an der Ostküste Sardiniens
Die Ogliastra, eine der acht Provinzen Sardiniens, zieht sich im Osten der Insel vom bergigen Hinterland, dem Gennargentu-Bergmassiv, bis hin zur abwechslungsreichen Küste. Das Hinterland der Provinz ist sehr bergig und dementsprechend kurvig sind auch die Straßen, die oft durch faszinierende Landschaften mit tollen Panorama-Ausblicken führen. Ein Paradies für Naturliebhaber und Geschichtsbegeisterte.
Das Gebiet zwischen den Gipfeln des Gennargentu und dem Tyrrhenischen Meer gilt als eines der eindrucksvollsten der Insel. Die Küsten von Ogliastra sind unversehrt und meist wilde Natur. Sie finden hier eine der bezauberndsten Meereslandschaften des Mittelmeers. Die Region besticht durch seine Berglandschaften, seine Sandstrände und Badebuchten und sein türkisfarbenes Meer. Hier kommen nicht nur Badefreunde auf ihre Kosten, sondern auch Wanderer, Trekking-Fans und Mountain-Biker.
Der Name Ogliastra leitet sich wahrscheinlich von einem riesigen Monolithen ab, dem Agugliastra, der nördlich von Santa Maria Navarrese aus dem Meer ragt. Die Provinz Ogliastra, die mit knapp 59.000 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von gerade mal 32 Einwohnern pro Quadratkilometer die am geringsten besiedelte der gesamten italienischen Provinzen ist, besitzt zwei Provinzhauptstädte, zum einen Tortolì an der Küste und zum anderen Lanusei im Hinterland.
Die schönsten Strände der Ogliastra
Im Norden grenzt die facettenreiche und etwa 80 km lange Küste mit ihrem kristallklaren und türkisfarbenen Wasser an die Berge Punta Onamarra (620 m) und Punta su Civargiu (558), während die Punta de Sa Cala mit dem Torre di Murtas die südliche Grenze zur Costa Rei darstellt. Dazwischen liegen zahlreiche lange und flache Sandstrände, die von hohen Klippen abgelöst werden. Kleine Badebuchten wie die Cala Luna, die Cala Biriola, die Cala Sisine, die Cala Mariolu und die Cala Goloritze im Norden bestechen durch ihre eindrucksvolle Schönheit. Im Süden liegen die schönen Strände bei Tancau, Girasole, Orri, Cea Marina di Barisardo, Cardedu und Coccorrocci.
Grotten und steineren Zeugen der Vergangenheit
Die Ogliastra ist reich an archäologischen Schätzen, wie beispielsweise Felsen- und Riesengräbern (Domus de Janas und Tombe der Giganti), heiligen Brunnen, Menhiren und Nuraghen, die teilweise aus der Jungsteinzeit stammen. Zu erwähnen sind hier beispielsweise die Nuraghe Bau e Tanca bei Talana, die zahlreichen Nuraghen rund um Barisardo und entlang der gesamten Küste. Wer sich für Grotten interessiert, der kann z. B. bei Osini (etwa 15 km Luftlinie westlich von Barisardo) die Grotte Su Mamuri besuchen. Die Temperatur im Inneren der Tropfsteinhöhle, die mit einer Höhe von 35 m und einer Länge von knapp 1 km zu den größten Europas gehört, liegt konstant bei 15 Grad und ist damit besonders im Hochsommer ein verlockendes Ausflugsziel.
In der Nähe der Cala Sinise im Norden der Ogliastra liegt die Höhle „Su Miraculu“ mit ihren faszinierenden Stalagmiten und Stalagtiten. Näher an der Küste befindet sich die Grotte Fiori del Cristallo. Weiter südlich lädt die sich zum Meer öffnende Grotta del Fico zu einem Besuch ein: von dieser in den 1950er Jahren entdeckten Höhle können bisher an die 800 m erkundet werden, weitere Gänge werden von den Speologen noch untersucht. Die Öffnung der Höhle liegt etwa 7 m über dem Meeresspiegel und ist über Laufstege sicher zu erreichen.
Fantastische Bergwelt und unberührte Natur
Wer sich auch für die Fauna und Flora Sardiniens interessiert, der kann im Norden in Urzulei das Wildtiergehege „Sa Portiscra“ besuchen. Das Gebiet wird von Jahrhunderte alten Steineichen und unzähligen Wacholderbäumen dominiert. In diesen Wäldern hat neben Muflons, Wildschweinen, Füchsen und Mardern auch der vom Aussterben bedrohte sardische Hirsch Zuflucht gefunden. In der Nähe des Geheges liegt das Nuraghen-Dorf „Or Murales“, dass mit seinen über 100 noch gut erhaltenen Hütten einen Einblick in diese auch heute noch rätselhafte, prähistorische Kultur bietet. Aber auch im Süden in der Nähe der Ortschaft Perdasdefogu wurde ein Gehege, das „Bruncu Santoru“n eingerichtet, dass neben den anderen Waldtieren ebenfalls den sardischen Hirsch beherbergt.
Trekking-Fans kommen in der Ogliastra besonders auf ihre Kosten: eine Wanderung zur Punta La Marmora, mit 1834 m die höchste Erhebung Sardiniens, zwischen den Kalkabsätzen von Osini oder in der Schlucht der Gola Gorroppu im Supramonte-Gebirge, die mit ihren hohen, weißen Steilwänden zu einer der tiefsten Schluchten Europas zählt, geben einen Eindruck von der unberührten und immer wieder aufs Neue faszinierenden, magischen Natur Sardiniens.
Wer zwischen den Bergen und dem Meer wandern möchte und herrliche Ausblicke auf die abwechslungsreiche Küste der Ogliastra genießen möchte, der findet im Gebiet zwischen dem Supramonte von Baunei und der Hochebene des Golgo zahlreiche Wanderwege, die an die Küste führen (beispielsweise zur Cala Goloritze, Cala Sinise und Cala Mariolu). Empfehlenswert ist in solchen Fällen sicher die Teilnahme an einer geführten Exkursion, wie sie von zahlreichen lokalen Kooperativen das ganze Jahr über angeboten wird angeboten wird.
Zu den Naturschönheiten der Region zählen sicher die Scala di San Giorgio, eine faszinierende Felsformation bei Osini und die Olivastri bei Santa Maria Navarese, in Küstennähe. Die Bergwelt der Ogliastra kann aber nicht nur zu Fuß oder eventuell mit einem Geländewagen erkundet werden, sondern auch in Reitausflügen. Solche Exkursionen werden unter anderem in den Territorien Tortoli-Arbatax,Tertenia-Jerzu und in Baunei angeboten.
Besuchen Sie das Urlaubsziel Arbatax
Das auf einer Halbinsel gelegene Hafenstädtchen Arbatax, dessen Name sich vom arabischen Arba at Ashar (vierzehn Türme) ableitet, wurde von Fischern aus Genua gegründet wurde. Arbatax ist nicht nur bekannt für seine südlich gelegenen langen, weißen Sandstrände, sondern auch für den roten Felsen „Rocce Rosse“, der aus Porphyr besteht und direkt vor der Hafeneinfahrt hoch aus dem Meer aufragt. Im Sommer dient dieser Felsen oft als Kulisse für zahlreiche Konzerte, bei denen sich nationale, aber auch internationale Künstler ein Stelldichein geben.
Der Flughafen von Cagliari im Süden ist etwa 130 km, der von Olbia im Norden rund 160 km entfernt.